Ernährung bei Erkrankungen des Magens
Allgemein | Faktoren | Symptome | Diagnose
Futter-Rezept | Fertigfutter
Allgemein
Die Ernährung bei Magenerkrankungen unterscheidet sich nicht wesentlich von Darmerkrankungen. Aufgrund eines empfindlichen Magens ist die Aufnahme von Nährstoffen beeinträchtigt. Der Magen ist nicht in der Lage, die komplexen Eiweißstoffe der Futterbestandteile aufzubrechen, damit der Darm die Eiweißbausteine gewinnen kann. Der Futterbrei wird nicht ausreichend vorverdaut und vermischt und in einigen Fällen vorzeitig aus dem Körper durch Erbrechen entfernt. Es findet eine Unterversorgung mit Nährstoffen statt und ein Defizit an Chlorid-Ionen (siehe Chemikalien des Lebens) durch Salzsäure-Verlust entsteht.
Das Gleichgewicht im Körper wird gestört, und eine Erneuerung der Gewebe sowie die Aufrechterhaltung der Funktion des Abwehrsystems kann nicht mehr gewährleitet werden. Bei Magenerkrankungen ist zunächst ein Futterentzug über 12 bis 24 Stunden notwendig. Anschließend muss ein leicht verdauliches Futter angeboten werden, das über qualitativ hochwertige Bestandteile verfügt.
Faktoren, welche die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Darmerkrankungen erhöhen:
Alter:
Vor allem alte Katzen können eine chronische Pankreasinsuffizienz entwickeln. Eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) tritt bei Hunden aller Altersstufen auf nach vorhergegangenen Infektionen mit Bakterien, Viren und Parasiten.
Rasse:
Manche Rassen wie Maine Coon und Perser können durch vermehrte Haaraufnahme an Magenschleimhauterkrankungen leiden. Hundenrassen wie Deutsche Doggen, Setter und Boxer neigen zu Magenaufgasung oder Magendrehung. Deutsche Schäferhunde, Labrador, Golden Retriever, West Highland Terrier und Spaniel können öfter an Futtermittelunverträglichkeiten und Reizgastritiden erkranken.
Verhalten:
Hunde, die im Freien unbeaufsichtigt verunreinigte Stoffe oder halb verweste Tiere aufnehmen, können sich leichter Magenerkrankungen zuziehen. Katzen sind im allgemeinen sehr viel wählerischer mit der Futteraufnahme.
Futter:
Minderwertige Futtermittel oder stark fetthaltige Futtermittel können Erbrechen auslösen. Einige Zusatzstoffe können zu allergischen Futtermittelreaktionen führen. Ein übermäßiges Angebot an Futter überlastet den Magen, so dass dieses Futter durch Erbrechen unverdaut aus dem Körper beseitigt wird.
Symptome:
Sollten Sie eines der folgenden Symptome bei Ihrem Tier bemerken, so zögern Sie bitte nicht, Ihren Tierarzt / Ihre Tierärztin zu konsultieren, da Magenerkrankungen im Frühstadium leichter und schneller behandelt werden können.
- Erbrechen von unverdautem oder angedautem Futter (Vomitus)
- vermehrtes Aufstoßen und Rülpsen
- sehr unangenehmer Geruch aus dem Maul ohne das Vorhandensein von Zahnstein oder Zahnfleischentzündungen
- aufgedunsener und angespannter Bauch mit Würgen
- Gewichtsverlust
- ungewöhnlich stark gesteigerter oder vermindeter Appetit
- Apathie und Niedergeschlagenheit
Diagnose
In den meisten Fällen reichen dem Tierarzt die klinischen Symptome und eine gründliche allgemeine Untersuchung des Patienten. Manchmal werden Röntgenuntersuchungen mit und ohne Kontrastmittel oder / und Blutuntersuchungen notwendig. In einigen Fällen muss auch eine endoskopische Untersuchungen mit Probenentnahme der Magenschleimhaut durchgeführt werden. Für den Fall, dass eine Füttermittelunverträglichkeit vermutet wird, kann Ihr Tierarzt eine Ausschluss- oder Spezialdiät verordnen (siehe Allergie).
Gastritis
(Magenschleimhautentzündung) wird verursacht durch Bakterien, Pilze, Viren oder Parasiten und führt zu Erbrechen mit unverdautem, teils übelriechendem, schleimigem, manchmal blutigem Auswurf.
Exokrine Pankreasinsuffizienz
führt zu Verdauungsstörungen häufig mit Erbrechen unverdauten Futters, mit gesteigerter Fresslust und Gewichtsverlust.
Magenaufgasung
tritt auf im Zusammenhang mit Futterzersetzung und Fäuelnisserregern, die Gas und Schaum bilden. Dieser kann micht abgerülpst werden. Der Magen dehnt sich aus und drückt auf Herz und Lunge. Ein lebensbedrohlicher Zustand!
Magendrehung:
Bei Hunden, die über einen tiefen Brustkorb verfügen, wie Doggen und Setter, kann der Magen um die eigene Achse gedreht werden, wenn diese nach dem Fressen toben und wild spielen. Der Eingang und der Ausgang werden dabei verschlossen. Es beginnt eine Zersetzung des Futters mit Gasbildung, wobei die Magenwand überdehnt wird. Die Durchblutung des Magens wird unterbrochen und ein Absterben der Magenwand kann auftreten. Es kommt zu ernsthaften Kreislauf- und Herzstörungen, die in kurzer Zeit zum Tode des betroffenen Tieres führen können.
Futter-Rezeptur
Da der Verdauungapparat sehr kompliziert ist, kann die Fütterung nicht mit einem einfachen Rezept sichergestellt werden, sondern bedarf der Diagnose und des tierärztlichen Rates. Bei leichten Verstimmungen des Magens sollte zunächst ein Futterentzug über 12 bis 24 Stunden erfolgen. Als Tränke kann entweder abgekochtes Leitungswasser oder stilles Mineralwasser angeboten werden.
Hunde | Katzen | |
Ration für einen Hund bis 20 kg KGW 500 g geschälte, mehligkochende Kartoffeln An Stelle der Kartoffeln können Sie auch 300 g polierten Reis verwenden. | 250 g mageres Hähnchenbrustfilet |
Die zur Eigenherstellung angegebenen Futtermischungen sind nicht für eine Fütterung über einen längeren Zeitraum geeignet. Die Fütterung sollte für die speziellen Bedürfnisse des Tieres durch einen Ernährungsexperten berechnet und verschrieben werden. Bitte wenden Sie sich an einen Experten in unserer Spezialistendatenbank.
Fertigfutter
Verschiedene Hersteller bieten Diätfertigfutter an. Bei diesen handelt es sich um sehr hochwertige Futtermittel, die durch ihre sorgsam ausgewählten Inhaltsstoffe oder durch besonders aufbereitete Inhaltsstoffe auffallen.
Hierbei handelt es sich um Verschreibungsdiäten, die nur beim Tierarzt erhältlich sind!
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