Vom Leben und Tod
Das Leben ist ein zerbrechliches Gut, zerbrechlich wie eine Pusteblume im Wind.
Durch heftige äußere oder innere Einflüsse kann ein Lebewesen oder dessen Organismus das Gleichgewicht verlieren. Der Körper zerbricht an Schmerz, Krankheit, Giftstoffen oder Altersschwäche. Wann der Tag-X kommt, weiß der Mensch nicht.
"Ein Herz steht still, wenn Gott es will!"
Der Tod beendet das Dasein eines Lebewesens auf der Erde.

Ich denke einen langen Schlaf zu tun, denn dieser letzten Tage Qual war zu groß!
(Friedrich Schiller aus Wallenteins Tod)
In vielen Fällen bringt der Tod tatsächlich Erlösung von Qualen, die dem kranken, gebrechlichen Körper ein unerträgliches Dasein bescherten. Doch auch einige uns unverständliche Umstände sorgen dafür, dass ein uns liebgewordenes Tier unseren Kreis verlassen muss: Ein scheinbar gesunder Hund wird in einer Routineoperation zu unserem Herrn gerufen und verstirbt während der Operation. Die Diagnose der Ärzte lautet, dass er ein zu kleines, schwaches Herz hatte, welches in der Aufwachphase versagt und den Tod verursacht hat. Wiederbelebungsversuche können in einigen Fällen den Patienten wieder zurückbringen, der Mensch kann jedoch nicht in Gottes Willen eingreifen. Wenn dieser entschieden hat, dass die Uhr abgelaufen ist, kommt der Tod und holt unseren lieben Freund unwiderruflich.
Alle Dinge geschehen aus Notwendigkeit.
Es gibt in der Natur kein gutes und kein schlechtes!
(Spinoza)
So wie der verdörrte und abgestorbene Zweig zerfällt und dem Erdboden Nährstoffe zuführt, entsteht aus einem toten Körper neues Leben. Zwischen den kleinen Steinchen der Erde strecken zarte Pflanzen ihre ersten grünen Blätter zum Licht. Neues Leben entsteht mit der Hilfe von Nährstoffen des Vorgängers, in kurzer Zeit verwandelt sich die karge dunkle Erde in ein grünes Bett voller neuem Leben!