FIP - Feline Infektiöse Peritonitis
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Warnung:
Unsere anatomischen Seiten enthalten Abbildungen von Präparaten, die bei einigen Lesern zu Unwohlsein führen können. Wenn Sie zu dieser Gruppe von Personen gehören, lesen Sie auf eigene Gefahr weiter.
Definition
Die
Erreger
Coronaviren sind Partikel von 80 bis 220 nm im Durchmesser, mit einer unregelmäßigen Erscheinung. Die kleinen keulenförmigen Peplomere (15-20 nm Länge) der Außenhülle haben Ähnlichkeit mit einer Krone und haben dem Virus zu seinem Namen verholfen. Die elektronenmikroskopische Aufnahme links zeigt ein Coronavirus, dessen Krone deutlich sichtbar ist. Rechts ein schematisiertes Virus zur Verdeutlichung der Hülle mit den Peplomeren. Im Inneren das Erbgut, ein
Es ist eine Vielzahl von Coronaviren bekannt, von denen der größte Teil der Stämme harmlos für die Katzen sind und häufig keine ernsthaften
Übertragung
Infizierte Katzen scheiden das Virus über Speichel und Kot aus. Die Aufnahme des Virus erfolgt durch Inhalation oder Verschlucken des Virus entweder nach direktem Kontakt mit einer infizierten Katze oder durch kontaminierte Futterschalen, Spielsachen, Transportkörbe oder Schlafkörbchen (wichtig bei Katzenpensionen). Eine Übertragung durch Kleidung, an der Sekrete von erkrankten Katzen haften, ist ebenfalls möglich. Obwohl das Virus für mehrere Wochen in der Umgebung überlebensfähig ist, kann es durch einfache Haushaltsreiniger und Desinfektionsmittel inaktiviert werden, ein Beispiel dafür ist Wäschebleiche.
Krankheit
Nach Viruskontakt sind die ersten klinischen Anzeichen eher mild. Es kann mit einer Symptomatik der oberen Atemwege beginnen, wie beispielsweise Niesen, leichter Nasenausfluss und vermehrter Tränenfluss, die typischen Anzeichen einer Erkältung. Einige Katzen entwickeln stattdessen eine leichte Darmsymptomatik mit Durchfall. Die meisten Katzen erholen sich vollständig nach der Primärinfektion. Warum einige dieser Katzen Virusausscheider werden und sogar tödlich erkranken, ist nicht bekannt. Da aber das Virus das Abwehrsystem der Katze schädigt, ist der Ausbruch der Erkrankung in Abhängigkeit von der Schädigung des Abwehrsystems zu sehen. Die Inkubationszeit nach der Primärinfektion kann unter Umständen viele Jahre betragen. Bei jungen Katzen ist der Ausbruch der Erkrankung immer am intensivsten und grundsätzlich tödlich.
Feuchte oder exsudative Form der FIP
Es ist die häufigste Form der tödlichen Erkrankung. Der Ausbruch kann vor allem bei Katzenwelpen plötzlich auftreten, oder langsam und kontinuierlich fortschreitend bei ausgewachsenen Katzen. Bei dieser Form der Erkrankung kommt es zu einer Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle, Brusthöhle oder in beiden Körperhöhlen. Diese Flüssigkeitsansammlungen erschweren die Atmung für das Tier.
Röntgenaufnahmen einer drei Monate alten Katze mit feuchter FIP in der Bauchhöhle. Durch die Ansammlung der Flüssigkeit sind die Bauchorgane kaum sichtbar, nur einige mit Gas gefüllte Darmschlingen und der Enddarm, der Kot mit einem Röntgenkontrastmittel enthält.
In der Körperhöhle befindet sich ein bernsteinfarbenes Exsudat (Entzündungssekret), das fadenziehend ist und ein positives Ergebnis bei der Rivoltaprobe liefert. Das geronnene Eiweiß wird sichtbar, wenn der Mauszeiger auf der Abbildung plaziert wird.
Trockene oder nicht-exsudative FIP
Der Ausbruch ist im Allgemeinen sehr viel langsamer, und die Ansammlung von Flüssigkeit ist minimal. Die Tiere sind
Da aber die Entzündung den ganzen Körper des erkrankten Tieres betrifft, kann auch eine Entzündung des Zentralen Nervensystems zu Inkoordination oder aggressivem Verhalten führen.
Auch Ablagerungen von Entzündungssekreten im Auge von erkrankten Tieren können beobachtet werden. Bei dieser alten, an FIP leidenden Katze können die typischen "Hammelfettröpfchen" an der Innenfläche der Hornhaut beobachtet werden. Die Erkrankung kann zur Erblindung des Tieres führen.
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Eine Kombination der zwei Formen der FIP ist auch möglich. Nach Ausbruch der Krankheit ist diese jedoch immer tödlich! In einigen Fällen tritt das FIP-Virus auch in Gesellschaft mit dem FeLV oder FIV - Virus auf.
Diagnose
Die Diagnose der FIP ist nicht einfach und stützt sich auf unterschiedliche Aspekte des Krankheitsbildes. Im Labor kann das Coronavirus durch serologische Virustests mittels KELA (Cornell kinetics ELISA), ELISA (
Serologiser FIP-Test
Mikrotiterplatten mit CELISA weisen das Vorhandensein von Antikörpern gegen Coronaviren nach, jedoch keine FIP-Erkrankung!
Links farblos positiver Test - Titer >1:400, zweites Feld schwach grün - Titer 1:400, drittes Feld - Titer 1:100, rechts negativ.
Die endgültige und definitive Diagnose kann bei der trockenen FIP und in einigen nicht so eindeutigen Fällen der feuchten FIP (niedriger Coronavirustiter, fehlende für FIP typische Laborparameter) nur durch den Pathologen durch die Untersuchung von Biopsien der befallenen Organe mittels der Immunoperoxidase oder der Sektion des gesamten Tierkörpers erbracht werden.
Bei der feuchten FIP ist die Diagnose in den meisten Fällen leichter zu stellen. Durch die Punktion der betroffenen Körperhöhle kann das typische bernsteinfarbene, fadenziehende
Therapie
Eine Therapie zur Heilung von erkrankten Katzen ist zurzeit nicht bekannt!
Einige Behandlungsschemata vermögen es, eine vorübergehende Verbesserung der Symptome und des Krankheitsbildes zu schaffen. Bei wenigen Patienten kann eine kurzzeitige Remission der Krankheit auftreten, jedoch endet diese Erkrankung, wenn sie als FIP ausgebrochen ist, tödlich.
In Zukunft werden Kombinationen von antiviralen Wirkstoffen in Medikamenten mit immunmodulierenden Drogen, wie Interferone und Interleukine, neue Hoffnung geben. Es wird aber noch einiges an Forschung notwendig sein, um eine geeignete Therapie zu finden.
Prophylaxe 

/Vorbeugung


Die beste Vorbeugung ist die aktive Immunisierung durch eine Impfung in Form von einer "Schluckimpfung".
Im Jahre 1991 führte die Firma Pfizer Tiergesundheit erstmalig eine veränderte Lebendimpfung auf dem Weltmarkt ein. Der Impfstoff wird in die Nase getropft, so dass dieser mit der Nasen- und Mundschleimhaut reagiert. Es wird ein lokaler (örtlicher) Verschluss der Eintrittspforte für das Virus erzielt, der die Katze vor dem FIP-Virus schützt. Die Erstimpfung kann mit 16 Wochen durchgeführt werden. Nach 3 - 4 Wochen muss nachgeimpft (geboostert) werden. Eine jährliche Wiederholungsimpfung ist erforderlich. Nach der Impfung kann der serologische Coronavirustiter erhöht sein. Wir empfehlen, vor der Erstimpfung den Titer bestimmen zu lassen. Besonders für Züchter ist die Bestimmung auf Antikörper gegen Coronavirus wichtig. Die Impfung ist sicher (macht aus negativen Katzen keine FIP-
Die Impfung sollte bei allen Katzen mit Freigang, die Kontakt zu fremden Katzen haben, erfolgen. Sie sollte aber auch bei Wohnungskatzen, deren Tierhalter in Tierheimen, Tierpensionen oder Tierkliniken arbeiten, durchgeführt werden. Wenn Sie Ihre Katze während der Urlaubssaison in eine Tierpension geben, sollte ein aktueller Impfschutz bestehen.