Erkrankungen des Hodensackes
Allgemein | Ursachen | Klinik 
| Diagnose 
| Therapie 
Allgemeines
Die Haut am Hodensack ist sehr empfindlich. Sie kann leicht durch Verletzungen beschädigt werden, so dass Bakterien 
und Pilze 
leicht eindringen können. Feuchtigkeit, besonders in Hautfalten, kann die Besiedelung mit Keimen verstärken. Durch Lecken der erkrankten Bereiche können sich Infektionen 
, besonders in den Sommermonaten, schnell ausbreiten.
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Ursachen
Im Sommer können vor allem Staphylokokken 
unangenehme und hartnäckige Infektionen an der Haut des Skrotums beim Hund verursachen. Diese können beim Laufen durch das Unterholz durch Äste oder Zweige von Büschen verursacht werden. Kleine Verletzungen der Haut dienen als Eintrittspforte für Bakterien und Pilze. Durch die Entzündungsreaktion wird ein Juckreiz erzeugt, der den Hund veranlasst, den Hodensack zu lecken. In den Falten der feuchten Haut gedeihen die Bakterien besonders gut und breiten sich innerhalb von Stunden blitzschnell aus. Weitere Erreger 
sind Streptokokken 
, E. coli, Proteus 
und Pseudomonas 
. Pilze, die für Entzündungen in Frage kommen, sind Dermatophyten 
und Malassezia.
Allergien der Haut durch Reinigungsmittel, Flohbisse oder Liegeplätze z. B. Schafwolle, können Ekzeme der Skotalhaut auslösen. Durch das Belecken kann die erkrankte Haut sekundär mit Keimen infiziert werden.
Die Entzündung 
kann in die tiefen Schichten eindringen und den Hoden 
und Nebenhoden mit in den Entzündungsprozess einbeziehen. Dies führt unweigerlich zu Unfruchtbarkeit des Rüden. Entzündungen am Skrotum 
sind sehr schmerzhaft für den Patienten.
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Klinik
Die betroffenen Tiere sind inappetent 
, matt, zeigen fiebrige Schübe und sind sehr schmerzempfindlich beim Tasten der Hoden und beim Laufen.
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Diagnose
Schwere Entzündungen sind durch die starke Schwellung im Genitalbereich leicht zu erkennen. Die Veränderung kann oberflächlich oder in den tiefen Schichten des Skrotums verlaufen. Die genaue Diagnose kann nur durch den Tierarzt 
erfolgen.
Veränderungen der tiefen Schichten können mittels einer Ultraschalluntersuchung 
dargestellt werden. Flüssigkeitsansammlung im Hodensack oder den umgebenden Häuten des Hodens werden als Hydrozele 
bezeichnet. Diese können durch Stauung der Lymphe 
oder Entzündungen des Samenstranges, Nebenhodens oder Hodens entstehen. In einigen Fällen ist die Entnahme einer Biopsie 
notwendig, damit eine Diagnose durch den Pathologen gesichert werden kann. Ein bakteriologischer Erregernachweis und Resistenztest geben wichtige Hinweise für die Behandlung 
von bakteriellen Erkrankungen.
Ultraschalluntersuchung eines Hundes mit einer Entzündung des Scrotums, dabei Ödematisierung 
des Hodensackes und der Vorhaut sowie Ausbildung 
einer leichten Hydrozele.
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Therapie
Die Behandlung des Patienten erfolgt je nach auslösender Erkrankung 
. Bei einer bakteriellen Erkrankung, in Abhängigkeit des Ergebnisses des Resistenztests, mit Antibiotika 
. Bei Stauung der Lymphe, z. B. nach Hodentorsion, erfolgt die Behandlung durch Entfernung des gedrehten Hodens. Zusätzlich müssen Schmerzmittel, abschwellende Medikamente 
und Entzündungshemmer verabreicht werden.
Führen dieser Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg oder entwickelt sich ein chronisches Krankheitsbild, sollte eine Kastration 
mit Skrotektomie 
erwogen werden.
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