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Die
Die Kastration des Rüden stellt einen kleinen, verhältnismäßig harmlosen Eingriff dar, bei dem die
Gesetzliche Grundlagen und Einschränkungen
Nach § 6 Tierschutzgesetz fällt die Kastration von Hunden (männlichen und weiblichen) ebenso wie das Kupieren von Ohren und Ruten sowie das Entfernen der Wolfskrallen unter das Amputationsverbot und darf nur bei Vorliegen von medizinischen Gründen vorgenommen werden.
Der Wunsch des Tierbesitzers ist dafür nicht ausreichend und eine nur aus Bequemlichkeit vorgenommene Kastration damit illegal!
Indikation
Die Kastration des Rüden kann aus folgenden Gründen angezeigt sein:
- Ausschluss von der Zucht aufgrund eines Erbfehlers, z. B.
Kryptorchismus , PRA etc. - Hormonell bedingte Hypersexualität beim Rüden
- Hormonell bedingtes Dominanzverhalten vom Rüden
- Hormonell bedingtes Aggressionsverhaltens gegen Rüden und Menschen
- Tumorerkrankungen: z. B. Hodenkrebs , Perianaldrüsentumore
- Prostata-Erkrankungen: z. B. Prostatahyperplasie/Prostatahypertrophie
- Hormonstörungen: Feminisierungssyndrom
- Bindegewebsschäche: z. B. Perinealhernien, Leistenbruch, etc.
- Vorhautentzündung mit
chronisch exzessiver Smegmaproduktion, starker grün-gelblicher Ausfluss aus der Vorhaut
Vorteilhafte Verhaltensänderungen bei Rüden nach der Kastration
- ausgeglicheneres Verhalten
- verbesserter Gehorsam
- Verminderung der Aggressivität gegen Rüden
- verminderte Aggressivität gegen Familienmitglieder
- verminderte Aggressivität gegen Fremde
Nachteile
Die Nachteile sind gering. Vor allem ist der folgende erste Punkt von Bedeutung, da sämtliche Familienangehörige und Mitarbeiter in Firmen gefordert sind, sich an die Futterrestriktion zu halten und dem Hund nicht ständig etwas anzubieten.
- Bei falscher
Ernährung und zu wenig Bewegung: Gewichtszunahme. Das Futter muss nach der Kastration um 1/3 reduziert werden, die sportliche Auslastung muss erhöht werden, um der Fettleibigkeit (Adipositas ) und Trägheit vorzubeugen. - Rüden, die im fortgeschrittenen Alter kastriert werden, sind schwieriger in Form zu halten.
- Einige Rassen, z. B. Setter, Cocker, Retriever bekommen "Babyfell". Das ist beim Rüden jedoch seltener als bei der Hündin.
- Aus unbekannten Gründen können unkastrierte Rüden ein reges sexuelles Interesse für den kastrierten Rüden (etwa 2 %) entwickeln. Gelegentliche Besteigungsversuche bei etwa 8 % der Hunde.
- Bereits inkontinente Hunde können eine Verstärkung des Harnträufelns zeigen. Bestand vor der Kastration keine Inkontinenz, so ist die Wahrscheinlichkeit eines Harnträufelns durch die Kastration im Gegensatz zur Hündin auszuschließen.