Gutartige Vergrößerung der Prostata
Benigne Prostatahyperplasie (BPH) beim Hund
Einleitung | Symptome 
| Diagnose 
| Therapie 
Einleitung
Die Vergrößerung der Prostata ist abhängig vom Alter des Hundes. Unter dem Einfluss des männlichen Geschlechtshormons Testosteron 
(Dihydrotestosteron) kann es zu einer Vermehrung und Vergrößerung der Drüsenzellen kommen. Gleichzeitig wird das Entstehen von Zysten 
im Gewebe 
der Prostata begünstigt, was eine erhebliche Vergrößerung dieses Organs nach sich ziehen kann. Vor allem Veränderungen im Hormonhaushalt bei alten Rüden können eine Hyperplasie 
der Prostata begünstigen.
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Klinische Anzeichen für die benigne 
Hyperplasie der Prostata
Bei unkastrierten Rüden kann die Vergrößerung der Prostata ab dem siebten Lebensjahr beginnen. Zysten sorgen für einen Größenzuwachs der Prostata und damit auch für eine Zunahme von Problemen für den Patienten, die durch dieses Organ ausgelöst werden. So werden die mit der Prostatahypertrophie verbundenen Schwierigkeiten ab dem neunten Lebensjahr für den Tierhalter offensichtlich. Wenn dann die Hypertrophie der Prostata stärker voranschreitet, werden auch die Symptome, wie beispielsweise Kotabsatzstörungen, offensichtlich, da die große Prostata den Enddarm plattdrückt und die Passage der Exkremente behindert. Dies führt zu einer abgeflachten, bandartigen Wurst, die durch ihre deutliche Verformung einen Hinweis auf die Erkrankung 
gibt. Das häufige Abträufeln von gelblicher Flüssigkeit sowie blutigen Sekrets aus dem Penis 
kann auch einen Hinweis auf eine Erkrankung der Prostata geben.
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Diagnose der Prostatahypertrophie
Die Diagnose kann nur durch den Tierarzt 
gestellt werden. Anhand der Krankengeschichte sowie der klinischen Untersuchung kann die Verdachtsdiagnose gestellt werden. Durch Abtasten der Prostata mit dem Finger durch die Darmwand des Enddarmes kann der Tierarzt/Tierärztin die Größe und Oberfläche der Prostata bestimmen. Diese Untersuchung ist im Allgemeinem nicht schmerzhaft, kann aber zu Abwehrreaktionen des Patienten führen. In einigen Fällen kann die Prostata, wenn eine Vergrößerung aufgetreten ist, vom Beckenraum in die Bauchhöhle vorfallen und entzieht sich somit der Palpation 
durch den Tierarzt/Tierärztin. Durch eine Röntgenaufnahme kann die Prostata besser dargestellt und vermessen werden. In einigen Fällen werden zusätzliche Untersuchungen notwendig zur Abklärung der Erkrankung der Prostata. Hierzu zählen Blutuntersuchungen, Urinuntersuchungen und Untersuchungen des Prostatasekrets. Besondere Fragestellungen erfordern weitergehende diagnostische Maßnahmen. Hierzu zählen die Ultraschall-Untersuchung und die Biopsie 
-Entnahme aus der erkrankten Prostata. So können Proben durch einen Pathologen zytologisch oder histopathologisch untersucht werden, z. B. zur Abklärung eines Tumors, was sich in vielen Fällen jedoch erübrigt.
Röntgenbild eines Hundes mit Hyperplasie der Prostata. Aktives Bild. Zur Erklärung platzieren Sie den Zeiger der Maus auf der Abbildung: gelb: Harnblase, grün: Prostata
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Behandlung 
der Vergrößerung der Prostata (Prostatahyperplasie)
Bei der starken Vergrößerung der Prostata ist die Kastration 
das Mittel der Wahl. Im Anschluss an den chirurgischen Eingriff schrumpft die Prostata, und ihre Größe weist nach einem Zeitraum von drei Monaten einen deutlichen Umfangsverlust auf.
Wird eine chirurgische Kastration abgelehnt, kann der Tierarzt einen Medikamentenchip mit dem Wirkstoff Deslorelinum-Suprelorin® implantieren. Durch diese Maßnahme schrumpft die Prostata innerhalb von zwei bis drei Monaten um 20%. Bei deutlichen Störungen des Kotabsatzes oder Harnverhaltens können Medikamente 
, wie beispielsweise Osateronacetat–Ypozane®, Finasterid-Proscar®, Delmadinonacetat-Tardastrex® eingesetzt werden. Dies muss im Einzelfall individuell vom Tierarzt /Tierärztin entschieden werden.
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