Darmperforation und akutes Abdomen
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Allgemeines
Bei einer Darmperforation handelt es sich um eine Verletzung der Darmwand, bei der durch Fremdkörper, z. B. Nähnadeln, Glassplitter, Blechstückchen o.Ä. eine Verletzung der Darmwand entstanden ist. Auch Fremdkörper, die sich im Darm verfangen, wie Haarballen bei Katzen, können durch Fäulnisbildung die Darmwand schädigen und zu einem Durchbruch in die Bauchhöhle führen. Verletzungen der Darmwand, die zu Durchblutungsstörungen führen, können zur
Fremdkörper
Die Katze, von der die links gezeigte Röntgenaufnahme stammt, wurde vorgestellt, weil sie seinem Besitzer wegen häufigen Erbrechens und Schmerzhaftigkeit aufgefallen war, wenn das Tier unter dem Bauch gestreichelt wurde. Das Bild zeigt die verschluckte Nähnadel, die den Darm perforiert hatte. Wenn Sie Ihren Mauszeiger auf die Abb. bewegen, wird die Nadel vergrößert. Es ist schon erstaunlich, wie die verhältnismäßig große Nadel ihren Weg aus dem Magen in den Darm gefunden hat und wahrscheinlich durch Anfassen des Besitzers unter dem Bauch und Hochheben der Katze den Darm schließlich durchstochen hat.
Entzündung
Diese zwölfjährige Katze war dem Besitzer zunächst durch häufiges Erbrechen aufgefallen, danach durch das Absetzen von extrem übelriechendem Kot und schließlich durch einen schnellen Gewichtsverlust, gepaart mit
Die klinische Untersuchung zeigte eine feste, druckempfindliche Masse im Bereich des Darmes.
Die Blutuntersuchung zeigte eine starke Erhöhung der weißen Blutzellen (Leukozyten 33500) mit einem Verlust an roten Blutzellen und einem erniedrigten Hämatokritwert (22 %). Das Gesamteiweiß betrug einen Wert von 6,5 gr/dl. Die Katze zeigte jedoch deutliche Anzeichen der Austrocknung und Auszehrung der Körpers.

Die Röntgenuntersuchung zeigte einen unscharfen Abbildungsbereich des unteren Teils des Bauchraumes. In der Mitte des Bauchraumes ist eine verdächtige Verschattung sichtbar. Diese kann durch Bewegen des Mauskursers auf die Abbildung für den Laien sichtbar gemacht werden.
In der anschließenden Operation konnte das Problem sichtbar gemacht werden. Im Dünndarm befand sich ein vereiterter Bereich, der aufgebrochen war, so dass Darminhalt aus dem Darm in die Bauchhöhle ausgetreten war. Durch die Entzündung, aber auch durch einen Fremdkörper oder eine verminderte Durchblutung, kam es zu einer Darmwandnekrose (Absterben der Zellen in der Darmwand und Ausbruch des Darminhaltes in die Bauchhöhle). Die Folge war eine Vereiterung der gesamten Bauchhöhle. (Eiterherd siehe Pfeil bei Cursorbewegung auf dem Bild.)
Der Chirurg musste nun zusammen mit dem Tierhalter entscheiden, ob der erkrankte Darmabschnitt entfernt werden sollte und der verschmutzte
Bitte lassen Sie es nicht soweit kommen - gehen Sie rechtzeitig zum
- Häufiges Erbrechen
- Extrem stinkender Kot
- Starker und schneller Gewichtsverlust
- Apathie (Abgeschlagenheit und Antriebsarmut)
- Untertemperatur (< 37°C)
Verletzung/Darmperforation durch Stich- und Schussverletzungen
Verletzungen durch Stich- und Schusswaffen sind erfreulicherweise selten. Wir hatten einen Fall, bei dem ein Tierhalter seinen Hund durch mehrere Messerstiche in den Bauchraum verletzte und anschließend versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Wird bei dieser Art von Verletzung ein gut durchblutetes Organ wie die Leber oder die Milz getroffen, kommt es zu starken Blutungen, die zum Tod des Tieres führen. Wird der Darm verletzt, kann Verdauungsbrei in die Bauchhöhle gelangen und eine Peritonitis (Bauchfellentzündung) verursachen. In einigen Fällen gelingt es den Darmschlingen, der Klinge so auszuweichen, dass nur eine Verletzung der Bauchdecke entsteht.
Ruptur
Die häufigste Ursache für eine Ruptur der Bauchdecke sind nicht etwa Unfälle, sondern aufgeplatzte Wunden nach Standardoperationen, wie Kastrationen. Oft wird der tierärztliche Rat, einen Leckschutz nach der Operation anzulegen, ignoriert. Wenn die Wundheilung einsetzt, beginnt die Wunde zu jucken. Das Tier leckt sich im Wundbereich und entfernt dabei genüßlich die Fäden, die vom Tierarzt für den Wundverschluss gesetzt wurden.
Wenn das Tier schnell in eine
Die zweite Röntgenaufnahme stammt von einem Hund, sieben Tage nach der OP. Obwohl die Peritonitis abgeklungen ist, ist der Magen-Darm-Trakt noch deutlich entzündet, so dass noch keine Nahrungsaufnahme erfolgen kann. Die lange Fastenzeit kann nur von einem
Bitte ersparen Sie Ihrem Liebling solche unnötigen Qualen und benutzen Sie einen Halskragen oder einen ähnlichen Leckschutz!
Therapie
Nur die chirurgische Therapie kann Aussichten auf einen erfolgreichen Ausgang der
Damit der Tierarzt die Schwere der Erkrankung beurteilen kann, ist in den meisten Fällen eine
Eine frühzeitige Diagnose 

bedeutet für Ihren Liebling das Leben!

