Entzündungen der Scheide
Allgemeines | Symptome 
| Diagnose 
| Therapie 
Allgemeines
Bakterielle Entzündungen der Scheide kommen vor allem bei jungen Tieren vor, die noch keine Geburt 
erfahren haben. Verantwortlich dafür sind häufig opportunistische Erreger 
, wie beispielsweise Streptokokken 
, Staphylokokken 
und Kolibakterien 
. Diese siedeln sich auf der Schleimhaut im Bereich zwischen Harnröhrenöffnung und Scham an. Diese Keime befinden sich in der normalen Scheidenflora, können sich aber stark vermehren, da das Abwehrsystem der Jungtiere noch nicht ausgereift ist oder aber evtl. eine Erkrankung 
vorausgegangen ist, die zu einer Schwächung des Abwehrsystems geführt hat. Andere Faktoren, die diese Erkrankung auslösen können, sind Unterernährung, unausgewogene Ernährung 
, Vitaminmangel und Stress.
Vaginitiden bei älteren Tieren kommen vor allem durch Restharnbildung in der Scheide vor, die durch eine Abflussbehinderung, wie beispielsweise durch Scheidentumore, verursacht werden kann. Blasenentzündungen folgen meist einer Scheidenentzündung. Eine Gebärmuttervereiterung (Pyometra 
) kann durch die aggressiven Enzyme 
und Bakterien 
eine Vaginitis auslösen.
Symptome
Häufig bemerkt der Tierhalter bei seinem Haustier ein ständiges Belecken und Benagen des Scheidenbereiches. In seltenen Fällen zeigen die Patienten leichtes Fieber und Appetitlosigkeit. Es kann auch vorkommen, dass die Tiere plötzlich aufspringen, als ob sie gestochen wurden und sich verwundert umdrehen.
Diagnose
Der Tierarzt 
kann mit einem Vaginoskop die Scheide untersuchen. Bei der Scheidenentzündung sind kleine geschwollene Lymphbläschen sichtbar. Die Schleimhaut kann ein gerötetes, fleckiges Aussehen haben mit gelegentlichen schleimig-eitrigen Auflagerungen.
Therapie
Falls begünstigende Faktoren bestehen, müssen diese zunächst ausgeschaltet werden.
Bei schweren eitrigen Infektionen 
müssen nach Erstellung eines Antibiogramms Antibiotika 
eingesetzt werden, da die Erreger häufig aufsteigen und eine Zystitis auslösen können.
Ist eine Antibiotika-Therapie nicht erfolgreich, kann mithilfe von kurzwirksamen Östrogenen 
eine Verhornung der Epithelzellen der Scheide erreicht werden. Diese nimmt den Bakterien den Nährboden, und sie sterben ab.
Während des Bestehens einer Vaginitis dürfen die Tiere nicht kastriert werden, da die Entzündung 
sonst chronisch 
werden kann!
Es ist von Nutzen, eine Läufigkeit abzuwarten, damit unter Wirkung der natürlichen Östrogene 
die Verhornung der Scheidenschleimhaut stattfinden kann, und die Bakterien so auf natürliche Weise besiegt werden können.
Bei alten Tieren wird immer eine sterile Probe oder ein Abstrich aus der Scheide entnommen, um diesen bakteriologisch aufzuarbeiten und mithilfe eines Resistenztests ein geeignetes Antibiotikum 
zu finden.
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