Allgemein | Ursachen | Diagnose 
| Röntgen | Ultraschall | Labor | Therapie 
Allgemeines
Hormonelle Veränderungen in der Gebärmutter und bakterielle Besiedelung führen zu einer erheblichen Ansammlung von Eiter im Innerem der Gebärmutter. Bei geöffnetem Gebärmuttermund kann die eitrige Sekretion 
abfließen, ist dieser aber verschlossen, füllt sich die Gebärmutter stark und kann evtl. platzen und den infektiösen Inhalt in die Bauchhöhle ergießen. Auch durch die Freisetzung von Giftstoffen aus dem Eiter und deren Abgabe an den Blutstrom kann es zu Schädigungen des erkrankten Tieres kommen und im Extremfall zum Tod führen.
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Ursachen
Die akute 
Endometritis 
entsteht zwischen der zweiten und vierzehnten Woche nach der Ovulation 
der Hündin durch aufsteigende Bakterien 
, die über die geöffnete Cervix 
in das Lumen 
des Uterus 
eindringen und sich im Endometrium 
einnisten. Durch die Infektion 
produzieren die Drüsen der Gebärmutterschleimhaut vermehrt Sekret 
, zu dem sich Entzündungszellen aus dem Blut gesellen. Es kommt zur Eiteransammlung in einem Teil der Gebärmutter, in einem Gebärmutterhorn oder im gesamten Uterus.
Typische Ursachen sind das Alter, Störungen im Sexualzyklus 
durch Eierstockschwäche, die zu einem niedrigen Östrogenspiegel 
und dadurch zu einer verspäteten oder gar nicht stattfindenden Ovulation führt. Durch Überschneidung mit dem steigenden Progesteronspiegel kommt es zum hormonellen Chaos, aus dem die Pyometra 
folgt. Der offene Gebärmuttermund und die verstärkte Sekretion aus den Drüsen der geschädigten Gebärmutterschleimhaut ermöglichen die Einnistung der Bakterien.
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Diagnose
Symptom 
bei der offenen Pyometra ist die Entleerung von eitrigem Sekret aus der Scheide. Eine vermehrte Wasseraufnahme und verklebte Haare um den Scheidenbereich können einen Hinweis auf diese Erkrankung 
geben. Toxische Krankheitsbilder mit Fieber, Schwäche, Schock 
und Urämie 
sind selten.
Die genaue Diagnose kann nur durch die Tierärztin/den Tierarzt 
gestellt werden. Durch eine Scheidenspiegelung kann festgestellt werden, ob die eitrige Sekretion aus der Scheide oder der Gebärmutter kommt.
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Röntgen
Ist die Gebärmutter dickwandig und mit Flüssigkeit gefüllt, kann mit Hilfe einer Röntgenuntersuchung das veränderte Organ dargestellt werden. Die Röntgenaufnahme zeigt den Bauchraum 
einer Hündin, in dem die Därme durch die gefüllte Gebärmutter nach oben verdrängt werden. Besonders wenn der Gebärmuttermund geschlossen ist, kann eine Pyometra nicht von einer Trächtigkeit unterschieden werden. Eine Ultraschalluntersuchung 
kann die Diagnose der Pyometra sichern.
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Ultraschall

Die Ultraschalluntersuchung kann der Tierärztin/dem Tierarzt eine wichtige Hilfe bei der sicheren Diagnosestellung geben. Die verdickte Wand der Gebärmutter, die krankhafte Füllung im Lumen des Uterus und Veränderungen der Wand oder der Füllung können auf eine mögliche Ruptur hinweisen. Zysten 
der Gebärmutter können bei dieser Untersuchung auch aufgezeigt werden.
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Labor
Die toxischen Substanzen, die bei dieser Erkrankung in die Blutbahn freigesetzt werden, können zu Störungen des Knochenmarks führen, was eine Anämie 
nach sich ziehen kann. Auch die Nieren können durch die Giftstoffe geschädigt werden. Dies wird in veränderten Nierenwerten widergespiegelt und kann zur Urämie führen.
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Therapie
Wenn die Hündin noch zur Zucht eingesetzt werden soll, kann eine konservative Behandlung 
in Erwägung gezogen werden. Dabei werden Medikamente 
, wie Prostaglandine 
und Progesteron 
-Antagonisten eingesetzt. Diese Medikamentenkombination birgt jedoch erhebliche Gefahren in sich, denn es kann zum Riss der Gebärmutter kommen, zur Bauchfellentzündung 
und zur Blutvergiftung.
Die bewährteste Methode ist die chirurgische Entfernung der Eierstöcke 
und der Gebärmutter.

Ovariohysterektomie 
:
Die radikale Entfernung der erkrankten Gebärmutter mit den dafür verantwortlichen Eierstöcken (Ovarien).
Vor dem Eingriff durchgeführte Laboruntersuchungen helfen, das Operationsrisiko auf ein Minimum zu reduzieren. So können Gerinnungsstörungen, Blutarmut, Stoffwechselstörungen und Flüssigkeitsverluste erkannt und ausgeglichen werden.
Die Operation erfolg unter Vollnarkose, am besten mit einer Inhalationsnarkose. Der Bauchschnitt wird in der Mittellinie durchgeführt, die Gebärmutter und die Eierstöcke vorgelagert, abgebunden und entfernt.
Die Cervix wird im Gebärmuttermund ausgeschält und desinfiziert. Nach dem Vernähen des Stumpfes wird dieser in die Bauchhöhle zurückverlagert, und der Wundverschluss wird sorgfältig schichtweise durchgeführt.
Ein Antibiotikum 
wird zum Schutz verabreicht oder verordnet, und das Tier erhält einen Leckschutz. Eine Kontrolluntersuchung des Patienten wird bei Bedarf von der Tierärztin/dem Tierarzt angeordnet. Üblicherweise verheilt die Wunde ohne Komplikationen, so dass die Fäden nach zehn Tagen gezogen werden können.
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