Harnsteinerkrankung (Urolitiasis)
Einleitung | Katze / Hündin | Kater / Rüde | Heimtier
Einleitung
Harnsteine kommen bei all unseren Haustieren vor. Weibliche Tiere sind für die Bildung von verhältnismäßig großen Steinen in der Blase empfänglich, während männliche Tiere kleinere Steine bilden, die den Abfluss über die Harnröhre behindern und diese häufig verstopfen.
Die Harnsteinbildung wird überwiegend durch
Die vorkommenden Harnsteine sind Struvitsteine (65-85 %), Kalzium-Oxalatsteine (5-15 %), Kalzium-Phosphatsteine (1-5 %), Uratsteine (4-10 %), Zystinsteine (2-18 %), Silikatsteine (1-3 %) und gemischte Steine (4-10 %).
Katze/Hündin
Weibliche Tiere, die unter Blasensteinen leiden, zeigen Harndrang. Sie verlieren Urin, der sogar blutig sein kann und lecken vermehrt den Genitalbereich. Selten verstopft der Abfluss. Die teils sehr rauen Oberflächen der Steine führen zur Beschädigung der Blasenwand, die verdickt und blutet. Die durch den Stein abgekratzten Schleimhautteile bilden Kristallisationspunkte, an denen Salze ausfallen und sich neue Harnsteine bilden können. Das Blut im Urin bildet einen guten Nährboden für
Bei den Katzen ist diese
Bei der Hündin ist diese Erkrankung deutlich häufiger. Durch moderne Futtermittel kommen diese Fälle jetzt jedoch seltener vor. Betroffene Rassen sind Dackel, Basset und Dalmatiner.
Die 5-jährige Perserkatze war munter, wurde aber vom Tierhalter wegen
Auf der Röntgenaufnahme ist ein Harnstein in der Blase deutlich sichtbar. Um dieses zu verdeutlichen, bewegen Sie den Mauszeiger auf die Röntgenaufnahme. Die verdickte, gereizte und entzündete Blasenwand wird angezeigt, wenn Sie den Mauszeiger aus der Aufnahme entfernen.
Leider kann nicht jeder Harnstein bei einer Röntgenuntersuchung sichtbar gemacht werden, da die Dichte zu niedrig ist, um den Röntgenstrahlen einen ausreichenden Widerstand entgegenzusetzen, wenn diese den Körper durchqueren. Beispielsweise sind Zystinsteine im Röntgenbild unsichtbar und müssen durch die Gabe eines Röntgenkontrastmittels sichtbar gemacht werden.
Eine weitere Möglichkeit, jeden Stein sichtbar zu machen, ist die
Das Ultraschallbild zeigt sehr deutlich den Harnstein in der Blase. Um diesen vergrößert darzustellen, bewegen Sie den Mauszeiger auf das Ultraschallbild. Die verdickte, gereizte und entzündete Blasenwand wird verdeutlicht dargestellt, wenn Sie den Mauszeiger aus dem Bildbereich entfernen. Die Größenmessung im Ultraschallbild ergab eine Länge von 23 mm und eine Breite von 8,5 mm. Auch Blasentumore und Polypen können im Ultraschall sichtbar gemacht werden.
Bei einem so großen Blasenstein ist nur die chirurgische Entfernung nach Blaseneröffnung möglich. Bei dieser Gelegenheit können auch noch kleinere Steine entfernt werden.
Um die Zusammensetzung des Steines bestimmen zu können, sollte ein spezialisiertes Labor hinzugezogen werden, was hilfreich für die Vorbeugung von erneuten Steinbildungen sein kann.
Struvitstein chirurgisch aus der Blase einer Perserkatze entfernt. Die Höhe beträgt nur 3 mm im Gegensatz zu 8,5 mm Breite. Beachten Sie bitte die verhältnismäßig glatte Oberfläche. Vergleichen Sie diese mit der rauhen Oberfläche der Struvitsteine aus der Harnröhre eines Hundes.
Kater/Rüde
Harnsteine beim Rüden
Bei Rüden werden genauso häufig wie bei der Hündin Struvitsteine gefunden. Sie sind jedoch kleiner und führen im Gegensatz zur Hündin zum Verschluss der Harnröhre. Hierfür gibt es eine einfache Erklärung, die in der Anatomie der Harnröhre zu suchen ist. Bei der Hündin ist die Harnröhre kurz und gerade, während beim Rüden der Weg lang und gebogen ist. Vor dem Penisknochen verengt sich der Durchmesser der Harnröhre, so dass die Steinchen sich dort ansammeln und den Urinabfluss blockieren.
Die
Die
Bitte halten Sie sich genau an die Anweisungen!
Links im Bild eine Harnröhrenfistel, die vom Tierarzt vorübergehend angelegt wurde, damit die Steinchen mit dem Harn aus der Blase ausgeschieden werden können, ohne dabei eine Blockade vor dem Penisknochen des Rüden zu verursachen. Die
Harnsteine beim Kater
Kleine Harnsteine können seltener beim Kater als bei der Katze nachgewiesen werden. Verhältnismäßig oft ist beim Kater Harngries in der Blase, der per Ultraschall nachzuweisen ist. Dies wird in dem Kapitel "
Weitere Informationen: FUS
Die Ultraschallaufnahme zeigt die Blase eines Katers mit einem kleinen Harnstein. Wenn Sie den Mauszeiger jetzt über die Abbildung führen, wird ein vergrößerter Ausschnitt vom Stein dargestellt. Der hellgraue Pfeil zeigt auf den Stein, während der dunkelgraue Pfeil auf den vom Stein verursachten Schallschatten gerichtet ist. Dieser Schallschatten ermöglicht eine Aussage von 80 % Sicherheit, dass es sich um einen Stein handelt. Des Weiteren sind Steine im Gegensatz zu Tumoren nicht festgewachsen und können weggedrückt werden.
Solche kleinen Steine können auch in den Blasenhals rutschen, von wo aus sie in die Harnröhre gelangen und den Abfluss des Urins blockieren können.
Um auf der Röntgenaufnahme eine Verdeutlichung der Blasenkontur und Steinlokalisation zu erhalten, bewegen Sie bitte Ihren Mauszeiger auf die Röntgenaufnahme. Die Aufnahme stammt von einer weiblichen Katze, aber auch beim Kater ist eine Inkarzeration des Steines im Blasenhals möglich.
Heimtiere 



Weitere Informationen: Harnwegserkrankungen bei Heimtieren