Harnuntersuchung
Durch Harn bzw. Urin werden verschiedene Substanzen und Giftstoffe über die Nieren aus dem Körper ausgeschieden. Durch Urinuntersuchungen kann man verschiedene
Wir stellen Ihnen hier folgende Untersuchungsmethoden vor:
Adspection | spez. Gewicht | Harnstick | Harnsediment | Bakteriologie | spez. Untersuchung
Adspection
Der Harn wird auf seine Farbe, Geruch und Trübung geprüft. Ein fast farbloser Harn weist auf eine sehr geringe spez. Dichte hin. Eine gelbgrüne Farbe kann auf eine Lebererkrankung hinweisen. Ist der Urin blutig (linkes Bild), so spricht man von einer Haematurie. Das linke Röhrchen enthält frischen Harn, der blutig-trübe aussieht. Das rechte Röhrchen ist zentrifugiert worden. Durch die Fliehkraft haben sich die roten Blutkörperchen abgesetzt. Der Harn ist klar. Zur Vergrößerung der Abb. bewegen Sie bitte Ihren Mauszeiger auf die Abbildung. Blut im Harn kann bei
Spezifisches Gewicht des Harns / Urins
Das spezifische Gewicht oder auch die spezifische Dichte des Harns zeigt dem
Katzen sind Savannen- oder Wüstentiere und müssen mit dem Wasser sehr gut haushalten. Sie können den Urin sehr stark konzentrieren. Aus diesem Grund trinkt eine gesunde Katze wenig Wasser. Sie nimmt das Wasser mit der Nahrung auf und recycled es bestmöglich.
Ist die spez. Dichte des Urins zu niedrig, kann eine Nierenerkrankung, eine
Eine sehr hohe spez. Dichte des Harns kann zur Steinbildung führen.
Die Messung des spezifischen Gewichtes des Urins wird mit Hilfe einer Harnspindel (links im Bild), eines Refractometers, eines Pyknometers oder eines Teststreifens durchgeführt.
Harnstick
Bei der Untersuchung der Urinprobe eines Tieres wird zur semi-quantitativen Bestimmung der chemischer Bestandteile der Probe gern auf den Einsatz von Harnstreifen zurückgegriffen. Diese erlauben es dem Arzt, eine schnelle Aussage über die Urinprobe zu machen.
In der Hand eines Laien kann jedoch auf Grund von mangelnder Erfahrung eine Fehlinterpretation der Ergebnisse folgen. Dies wird durch die Natur der Harnsticks vorgegeben, da diese für den Harn des Menschen entwickelt wurden und bei den sehr unterschiedlich zusammengesetzten Harnausscheidungen der Haustiere leicht Fehler anzeigen können, die in Wirklichkeit nicht zutreffen.
So ist der Urin einer Katze sehr konzentriert, während der eines Meerschweinchens sehr viele Kristalle enthält. Der Untersucher muss deshalb die Besonderheiten des Tieres, wie auch des Teststreifens, kennen.
Entzündungszellen: Sprechen für eine
Nitrite: Werden als Ausscheidung von einigen
pH-Wert: Zeigt Fütterungsfehler an und hilft bei der Steindiagnostik
Eiweiß: Ist erhöht bei Nierenerkrankungen, wie Infektionen und Insuffizienz
Glucose: Harnzucker ist bei Diabetikern und unter Stress erhöht
Ketone: Ketonkörper sind bei Hungerzuständen, Stoffwechselstörungen und Diabetes wichtig
Urobilinogen: Virushepatitis,
Bilirubin: Gelbsucht, Stauung der Gallengänge und chron. Hepatitis
Blut: Ist bei Infektionen, Steinen, Tumoren und Nierenversagen vorhanden
Hämoglobin: Der rote Blutfarbstoff ist bei älteren Blutungen vorhanden
Angaben zur spezifischen Dichte des Harns haben sich bei den verschiedenen Teststreifen als zu ungenau erwiesen
Harnsediment
Das Harnsediment wird mit Hilfe einer Harnschleuder oder Zentrifuge verdichtet, so dass die Schwebeteilchen im Urin zu Boden sinken. Anschließend folgt eine mikroskopische Untersuchung, in der auf die nachstehend aufgelisteten Partikel untersucht wird:
Blut: Stellt sich durch das Vorhandensein von roten Blutkörperchen (
Weiße Blutzellen (Leukozyten) signalisieren Entzündungsprozesse. Wenn sich diese Zellen sehr stark vermehren, kommt es zur Eiterbildung. Die ableitenden Harnwege können evtl. verstopfen
Bakterien: Sind bei Infektionen der Blase oder Nieren und der Blase und der Nieren im Harn mit großen Keimzahlen vertreten
Harnkristalle: Werden von einigen Katzen besonders im sehr konzentrierten und alkalischen Urin gebildet.
Hefezellen: sind im Urin enthalten, wenn eine Infektion mit Sprosspilzen vorliegt.
Epithelzellen: In einigen Fällen können über den Epithelzellengehalt Blaseninfektionen, Niereninfektionen oder Tumorzellen diagnostiziert werden.
Bakteriologie
Es wird die Gesamtkeimzahl in einem Milliliter Harn bestimmt. So können die für die Harnwege pathologischen (krankmachenden) Keime ermittelt werden. Es wurden in diesem Fall E. coli Bakterien ermittelt. Diese stammen aus dem Verdauungstrakt und haben in den Harnwegen nichts zu suchen.
Von dieser Bakterienkultur wird nun ein
Schießlich wird der Durchmesser der Hemmhöfe vermessen. Es erfolgt die Einstufung der Keime in E = sehr empfindlich, e = empfindlich, i = intermediär und R = Resistent gegenüber der getesteten Antibiotika.
Spezielle Untersuchungen
1. Kreatinin-Clearance:
Kreatinin wird fast ausschließlich im
2. Eiweiß/Kreatinin-Quotient:
Dient zur Früherkennung von Nierenerkrankungen, vor allem bei erhöhter Ausscheidung von Proteinen (Eiweiß). Es kann zwischen entzündlichen Erkrankungen des Glomerulums und chronischen Nierenerkrankungen unterschieden werden. Einige Veränderungen im Harn können die Resultate dieser Untersuchung beeinflussen.
3. Urinproteinelektrophorese SDS-Page:
Die SDS-Page Harnuntersuchung ermöglicht eine Unterscheidung der Eiweiße aufgrund ihrer Molokulargröße und somit die Zuordnung in die unterschiedlichen Abschnitte des Nephrons.
- prärenale Proteinurie: z.B. bei Muskelschädigung oder Zerstörung von Blutzellen.
- glomeruläre Proteinurie: Schädigung des Glomerulums
- tubuläre Proteinurie: Glomerulum intakt, Rückresorption im
Tubulus defekt - globuläre-tubuläre Proteinurie: Filtration am Glomerulum und tubuläre Rückresorption defekt
- postrenale Proteinurie: Blutungen und Entzündungen der ableitenden Harnwege
Weitere Informationen: Anatomie