Anatomie der Haut
1.- Epidermis – Oberhaut
- Stratum corneum - Hornschicht
- Stratum granulosum - Körnerzellenschicht
- Stratum spinosum - Stachelzellenschicht
- Stratum basale - Basalschicht
2.- Dermis – Corium (Lederhaut)
- Stratum papillare - Papillenschicht
- Stratum reticulare - Netzschicht
Die Dermis dient als Untergrund und zur Verankerung der Epidermis. Sie besteht aus Bindegewebe und enthält das Kapillarsystem der Hautblutgefäße, die Talgdrüsen und gegebenenfalls Schweißdrüsen.
3.- Subkutis – (Unterhaut)
Diese Schicht enthält das Fettgewebe der Haut, auf dem die Dermis ruht. Die feinen Muskeln zur Aufrichtung der Haare als Schutz vor Kälte sind in dieser Hautschicht eingelagert. Des Weiteren die größeren Blutgefäße und Nerven der Haut.
4.- Hautanhangsgebilde
Hierzu gehören Haare, die Haarbalgmuskeln, Talgdrüsen, Schweißdrüsen, Hörner, Krallen, Ballen und Milchdrüsen.
Schematische Darstellung der Haut zur Darstellung der Schichten und Einzelbestandteile:
1.Epidermis – Oberhaut, 2.Dermis – Lederhaut, 3.Subkutis – Unterhaut, C = Stratum corneum – Hornschicht, G = Stratum granulosum - Körnerzellenschicht, S = Stratum spinosum - Stachelzellenschicht, B = Stratum basale - Basalschicht; SP = Stratum papillare - Papillenschicht, SR = Stratum reticulare - Netzschicht; c = Kapillargeflecht, s = Shuntgefäß, a = Arteriole, v = Venole, d = Schweißdrüse, ch = Kapillargeflecht der Haarwurzel, w = Haarwurzel, f =
Epidermis – Oberhaut
Die Epidermis besteht bei Wirbeltieren aus mehreren Zellschichten. Hierzu zählen das Stratum corneum, Stratum granulosum, Stratum spinosum und Stratum basale. Durch die ständige Abnutzung ihrer Oberfläche werden aktiv verhornende Zellen nachgebildet, die von der Basalschicht zur Hautoberfläche aufsteigen. Die Epidermis verfügt über keine Blutgefäße.
Dermis – Corium - Lederhaut
Die Dermis dient der Verankerung und
Subkutis – Unterhaut
Die Unterhaut ist verschieblich, da sie aus lockerem Bindegewebe besteht. Die Fetteinlagerung dient zur Isolierung des Körpers vor Wärmeverlust und Speicherung von Energie. Selbst in der Fettschicht befinden sich noch Haarfollikel mit Haaren, die hier in der Abbildung als Querschnitt dargestellt werden.
Stratum corneum - Hornschicht
Die verhornten, abgeflachten Zellen der Epidermis sind als schuppenartige, abgestorbene Epithelzellen zu erkennen. Sie verfügen über keine funktionstüchtigen Zellbestandteilen wie die
Stratum granulosum - Körnerzellenschicht
Die Körnerzellen bilden im inneren Keratingranula. Diese Keratohyalinknötchen vereinigen sich in dieser Schicht der Epidermis in Lagen, die aus Körnerzellen bestehen und dieser Hautschicht ihren Namen verleiht. Diese Knötchen vermehren sich und führen schließlich zur vollständigen Keratinisierung (Verhornung) der Zellen, sodass sie in das Stratum corneum übergehen.
Stratum spinosum - Stachelzellenschicht
Mikrofotografie bei hoher Vergrößerung der Stachelzellen zeigt den Bürstenartigen Saum an der Zellboberfäche der durch die Anheftung der Desmosomen einen stacheligen Aspekt zeigt.
Die Zellen des Stratum spinosum sind durch Ausläufer des
Stratum basale - Basalschicht
Die Basalschicht ist die tiefste Schicht der Epidermis. Hier finden die Zellteilungen für die Regeneration der Hautschichten statt. Der große Nährstoffbedarf wird aus Blutgefäßen der Dermis gewährleistet. Durch kleine „Wurzelfüßchen“ verankern sich die Zellen mit der Lederhaut. Pigmentierte Hautareale verfügen in der Basalschicht über Melanozyten, die ihr Pigment (
Stratum papillare - Papillenschicht
Die Papillenschicht dient der Anheftung der Epidermis. Durch wellenartige Anheftung wird eine höhere Festigkeit und Elastizität der Haut erreicht. Blut- und Lymphgefäße sowie zahlreiche Nerven werden hier angetroffen. Die deutliche Trennlinie wird durch die stärker gefärbten Basalzellen der Epidermis angezeigt.
Stratum reticulare – Netzschicht
Die Netzschicht enthält überwiegend Bindegewebe, das reichhaltig an Kollagen- und Elastinfasern ist. Die Menge der Wassereinlagerung bestimmt den Zustand der Haut. So kann die Haut entweder elastisch, trocken oder aufgedunsen (ödematös) sein.
Kapillargeflecht
Das Kapillargeflecht besteht aus kleinsten Blutgefäßen, die für die Ernährung der Haut verantwortlich sind. Sie erlauben das Eindringen von Entzündungszellen in ein Wundgebiet und spielen eine wichtige Rolle in der Thermoregulation des Organismus. Bei zu hoher Körpertemperatur wird mehr Blut an die Oberfläche der Haut gelassen, sodass eine Abkühlung stattfinden kann.
Shuntgefäße
Shuntgefäße sind kleine Blutgefäße, die eine Art Umleitung darstellen. Sie regulieren die Menge an Blut, die zur Hautoberfläche gelangen soll, sodass bei niedriger Umgebungstemperatur mehr Wärme im Organismus zurückbehalten werden kann.
Arteriole
Arteriolen sind kleinste Verzweigungen der Arterien, die in unserem Fall die Haut mit arteriellem Blut versorgen.
Venole
Venolen sind kleinste Verzweigungen der
Schweißdrüse
Es wird zwischen zwei Arten von Schweißdrüsen unterschieden: 1.- Die ekkrinen Schweißdrüsen: Sie sind knäuelartig angeordnet und münden über dem Drüsengang in der Pore der Epidermis. Diese Drüsen kommen bei den Haustieren nur in sehr geringer Zahl vor, während sie beim Menschen und den Primaten zahlreich vertreten sind. Sie produzieren ein dünnflüssiges
Kapillargeflecht der Haarwurzel
Das Kapillargeflecht der Haarwurzel geht aus den feinen Blutgefäßen der Unterhaut hervor und versorgt die Haarwurzel mit Nährstoffen, damit das Wachstum und die Regeneration der Haare gewährleistet werden kann.
Haarwurzel
Die Haarwurzel bildet den Bereich des Haares, der das Wachstum des Haares steuert. Gleichzeitig gibt sie dem Haar den notwendigen Halt in der Haut.
Haarfollikel
Der Haarfollikel umgibt das Haar von der Dermis bis zu seinem Austritt aus der Epidermis. Talkdrüsen wie auch einige Schweißdrüsen enden im Haarfollikel. Er sorgt für die Verteilung des Schutzfilms auf den Haaren und für den charakteristischen Geruch der Tierart im Fell. Wenn Bakterien, Pilze oder
Haare
Die Haare entstehen aus Epithelzellen der Epidermis. Sie leisten eine wichtige Rolle im Schutz vor Verletzungen, aber auch vor Auskühlung und vor der Überhitzung des Organismus. Es können unterschiedliche Haare, je nach Funktion und Tierart, unterschieden werden. Tasthaare im Gesicht dienen der Orientierung, Deckhaare überwiegend auf dem Rücken sind feste Haare, die die charakteristische Farbe des Tieres festlegen, und die Unterwolle, die vor allem im Winter sehr dicht wird. Durch den Fellwechsel werden diese Haare jahreszeitenbedingt erneuert. Wollhaare sind die dünnsten und feinsten Haare. Sie erreichen die höchste Dichte von bis zu 20.000 Haare pro Quadratzentimeter.
Talkdrüse
Es wird zwischen zwei Arten der Talkdrüsen unterschieden. 1.- Die Talkdrüsen, die im Haarfollikel münden und ein talgiges Sekret abgeben, um das Fell gleitfähig, weich und geschmeidig zu halten. Gleichzeitig wirkt der Talk als eine Art Imprägnierung gegen Verschmutzungen. 2.- Die Talkdrüsen, die an der Oberfläche der Haut enden und komplexe Duftorgane bilden. Diese dienen der Erkennung der Art.
Haarbalgmuskel (M. arrector pili)
Haarbalgmuskeln schützen den Körper vor widrigen Wettereinflüssen durch Aufstellen oder Anlegen des Fells. Beim Zusammenziehen des Muskels werden die Haare aufgerichtet. Erschlafft dieser, wird das Fell wieder angelegt.
Efferente Nervenfasern
Efferente Nervenfasern leiten die Befehle vom
Afferente Nervenfasern
Afferente Nerven transportieren Reize, die von den Rezeptoren wahrgenommen werden, zum Gehirn. Beispielsweise ermitteln Temperatursensoren in der Haut niedrige Temperaturen in der Umgebung. Diese Information wird an das Gehirn zur Auswertung weitergegeben. Falls eine Gegenmaßnahme als sinnvoll erachtet wird, leitet das Gehirn alles Notwendige ein.
Ruffini-Kapsel
Die Ruffini-Körperchen befinden sich tief eingebettet in der Lederhaut. Vermehrt trifft man sie im Zwischenzehenbereich an, wo sie auf Spannung und Dehnung der Haut reagieren.
Freie Nervenenden für Schmerz- oder Temperatur-Registrierung
Die freien Nervenenden in der Haut sind spezialisiert auf Temperaturen, wie Kälte oder Hitze. Sie kommen sehr zahlreich auf der ganzen Körperoberfläche vor. Dies gilt auch für die schmerzempfindlichen Nervenendungen. Hier ist ein sehr feiner, braun eingefärbter Nerv zwischen den Stachelzellen der Epidermis zu sehen.
Vater - Pacini-Körperchen
Vater-Pacini-Körperchen (Krause-Körperchen) befinden sich im Unterhautfettgewebe. Sie nehmen Vibrationen auf, die zum Erspähen von Beutetieren durchaus von großer Bedeutung sind.
Meissner-Körperchen
Diese Tastorgane sind vor allem in den Ballen und der Zungenspitze vorhanden. Sie reagieren besonders stark auf Druckveränderungen der Haut.