MRSA: Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus
Was bedeutet eigentlich MRSA-Keim?
MRSA-Keime stammen ursprünglich aus harmlosen Bakterien, die im Kommensalismus mit ihrem Wirt leben. Diese Staphylokokken besiedeln saprophytisch die Haut und Schleimhäute von Mensch und Tier und halten diese gesund durch die Bildung eines Bioschutzfilms auf der Oberfläche. Durch eine oder wiederholte Antibiotika-Exposition kann eine Veränderung des Bakteriums erfolgen, was zu einer Unempfindlichkeit gegen eines oder eine Vielzahl von Antibiotika führen kann, also einem Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus.
Durch Mutationen können sich die „guten“ Staphylokokken, wie z. B. Staphylococcus saprophyticus, in bösartige Staphylococcus aureus verändern. Mit ihrer Eigenschaft zur Zersetzung von roten Blutkörperchen und Giftstoffbildung können sie z. B. zu Lebensmittelvergiftungen führen oder sich schließlich zu multiresistenten „MRSA“ -Erregern verwandeln.
Wenn wir davon ausgehen, dass ein Bakterium von Typ Staphylococcus aureus sich unter guten Bedingungen alle 30 Minuten teilt und somit verdoppelt, wächst die Population exponentiell innerhalb von nur 30 Stunden auf über drei Millionen Keime an. Durch die spezielle Größe der Erbsubstanz (
Mutation 

eines Staphylococcus


Wie schon angeführt, mutieren Batterien der Gattung Staphylococcus relativ schnell, was in diesem Versuch dargestellt werden sollte.
Ein Staphylococcus saprophyticus wurde über einen Zeitraum von drei Monaten in sich ständig ändernden Umgebungstemperaturen gehalten, die zwischen 37° Celsius und +4° Celsius wechselten. In dieser Zeit wurde der Nährboden sechsmal erneuert und dann der Keim einigen Tests unterzogen.
Unser Beispiel zeigt, wie der gutartige Keim, der den Schutzschild der Haut bildet, sich in einen bösartigen, krankmachenden Keim durch Mutationen im Erbgut verwandeln konnte.
Wo werden MRSA-Keime am häufigsten nachgewiesen?
Diese Keime sind vor allem in Krankenhäusern zu finden, wo sie insbesondere auf Intensivstationen, wo eine hohe Keimdichte auftreten kann, durch mangelhaft ausgebildetes Personal und unzureichende Hygienemaßnahmen auftreten können. So können die MRSA-
Hauptbrutstätten sind jedoch Betriebe, die Massentierhaltung betreiben, aber auch Biobetriebe können durch MRSA belastet sein. Vor allem betroffen sind Mastbetriebe, die
Welche möglichen Infektionsquellen für MRSA sind möglich?
Bei Menschen und Schweinen können MRSA-Keime durch direkten oder indirekten Kontakt übertragen werden. Häufig befinden sich bei chronischen Trägern die MRSA-Keime in der Nase. Durch Niesen gelangt der Keim in die Umgebung, wo er sich verteilt. Auch durch Schmierinfektionen über die Hände gelangen die Keime auf Arbeitsflächen, Handtücher und gegebenenfalls auf Lebensmittel. Die infizierten Träger zeigen bis zum Zeitpunkt der Entwicklung einer Infektionskrankheit keine
In deutschen Krankenhäusern ist das MRSA-Screening noch sehr lückenhaft. Dennoch konnten bei ersten Untersuchungen 20 – 30 % der Patienten positiv getestet werden.
Welches Fleisch ist wie hoch mit MRSA belastet?
- Putenfleisch (in Lebensmittelqualität aus dem Supermarkt) 88 % MRSA (Bund 1.2015)
- Hähnchenfleisch (in Lebensmittelqualität aus dem Supermarkt) 26 % MRSA (Robert Koch Institut Dullweber Diss. 2010)
- Masthähnchen, Abstrich der Atemwege 62,5 % MRSA (Robert Koch Institut Dullweber Diss. 2010)
- Schweinefleisch (in Lebensmittelqualität aus dem Supermarkt) 43 - 70 % MRSA- positiv der getesteten Proben, auch Biofleisch (Ärzteblatt 1.2012)
- Kälbermastbetriebe 89 % MRSA (Graveland et al. 2008)
- Milchvieh – Euterentzündungen durch MRSA 14% (Vicca et al. 2008)
- MRSA-Keime konnten auch bei Pferden, Hunden, Katzen und Meerschweinchen nachgewiesen werden, aber genaue Zahlen fehlen!
Hohe Zahlen an infizierten oder erkrankten Personen konnten in Regionen mit einem hohen Anteil an Schweinezucht und Mastbetrieben nachgewiesen werden. Vor allem die Bevölkerung in Niedersachen zeigt eine hohe Kasuistik.
Bei dem Verzehr von Fleisch, das mit MRSA-Erreger kontaminiert ist, besteht nur eine geringe Wahrscheinlichkeit, dadurch zu erkranken. Vielmehr können durch die Zubereitung des rohen Fleisches im täglichen Leben Bakterien versehentlich verschmiert werden. Zum Beispiel öffnet die Mutter den Kühlschrank, während sie das rohe Fleisch zubereitet und bringt etwas Fleischsaft an den Griff der Kühlschranktür. Das Kind, das sich dann später etwas aus dem Kühlschrank nimmt und anschließend die Nase putzt, kann die MRSA-Keime dabei auf die Nasenschleimhaut aufbringen. Hier vervielfältigt sich dieser Erreger und gesellt sich zur natürlichen Flora der Schleimhaut, ohne dass irgendwelche Krankheitssymptome auftreten müssen. Erkrankt das Kind dann zum Beispiel an Masern, könnte der MRSA-Keim in den Körper streuen und im schlimmsten der Fälle zum Tod des Kindes führen.
Werden Arbeitsgeräte und Schneidbretter nur unzureichend gesäubert und desinfiziert, können über Schmierinfektionen MRSA-Keime in Wunden oder Lebensmittel gelangen.
Da zur Zeit keine aktuellen Zahlen in Bezug auf MRSA-Keime im Fleisch zur Verfügung stehen, wird