Pseudomonas
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Allgemeines
Es handelt sich bei diesem Keim um ein Bakterium 
, das über eine globale Verbreitung verfügt. Bakterien 
der Gattung Pseudomonas 
kommen überwiegend im Erdboden und Wasser vor. Sie können jedoch auch aus dem Darm der Tiere und des Menschen, aber auch aus Früchten von bodennahen Gewächsen isoliert werden. Bei Tieren ist er häufig an Wundinfektionen, die sich durch einen blaugrünen Eiter charakterisieren, beteiligt. Jedoch nur eine mikrobiologische Untersuchung kann den Keim eindeutig nachweisen. Er kann das Blut zerstören (Hämolyse 
) und produziert das Exotoxin A, das von diesem Bakterium ausgeschieden werden kann.
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Erreger
Bei diesen Erregern handelt es sich um ein gramnegatives Stäbchen (es nimmt bei der Färbung nach Gram 
den roten Farbstoff auf) und hat eine Größe von etwa 0,5-0,8 x 1,5 - 3 µm (P. mallei -4 µm), das immer aerob (unter sauerstoffhaltiger Atmosphäre, selten unter Vergärung von Zucker) wachsen kann. Die Bakterien sind beweglich, nutzen Sauerstoff zur Energiegewinnung und verstoffwechseln Harnstoff. Es wächst auf den üblichen Nährböden ohne Probleme. Das 0,5 x 1,5 - 4 µm große Bakterium Pseudomonas mallei wächst langsam meist aerob und verbreitet dabei einen süßlichen Geruch, der an Lindenblüten erinnert.
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Krankheiten 

Beim Menschen sind Infektionen 
mit Pseudomonas aeruginosa sehr gefürchtet, zumal dieser Keim sehr anpassungsfähig und resistent ist. So lässt dieses Bakterium kaum ein Organsystem aus, in dem es sein Unwesen nicht treiben könnte. Typisch sind Entzündungen mit blaugrünem Eiter, vor allem des äußeren Gehörganges beim Hund, aus Abszessen, Entzündungen der Haut und Vorhaut. Da es sich bei diesem Keim um ein Erdbakterium handelt, sind Infektionen des Darmtraktes sowie des Gesäuges beim Milchvieh nicht selten. Bei Hund und Katze können Pseudomonas aeruginosa gelegentlich aus dem Harn nach Blasenentzündungen isoliert werden. Entzündungen der Scheide und Gebärmutter kommen bei Pferden und Rindern gelegentlich vor. Seltener sind dagegen die Endocarditis bei Pferden, wobei vorzugsweise durch Befallen der Herzklappen Herzklappenfehler resultieren, die eine schwere Herzinsuffizienz nach sich ziehen können. Infektionen der Atemwege, vor allen die blutige Lungenentzündung bei Mardern und Frettchen, sind bei geschwächter Abwehrlage durchaus gegeben. Ein Ausbreiten der Bakterien über die Blutbahn (Bakterämie) ist möglich und kann Infektionen des Zentralen Nervensystems (Gehirn 
und Rückenmark) nach sich ziehen. Infektionen der Knochen und Gelenke können in seltenen Fällen vorkommen.
Häufiger, dennoch selten, sind Infektionen der Augen, vor allem bei Pferden, oder wenn verschmutzte Augentropfen, die schon längere Zeit im Anbruch waren, eingesetzt werden und in einer Automedikation Verwendung finden. Bei Pferden und Eseln, Raubkatzen und Menschen ist Pseudomonas mallei von Bedeutung, da es eine chronische 
Infektionskrankheit, den Rotz, verursacht. Diese Krankheit bildet Knoten in den Schleimhäuten, in der Haut und inneren Organen, die dann geschwürig aufbrechen und eine eitrige Flüssigkeit "ausrotzen"!
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Therapie
Dieses häufig sehr resistente Bakterium ist schwer zu behandeln. Es können, je nach Resistenztest, zum Einsatz kommen: Aminoglycoside, z. B. Gentamycin und Tobramycin, Cefalosporine der 3. Generation, wie z. B. Cefquinom und Ceftriaxon, moderne Fluorchinolone, z. B. Enrofloxacin, Marbofloxacin, Orbifloxacin und die Carbapeneme; z. B. Imipenem und Ertapenem, die nur von spezialisierten Fachkliniken eingesetzt werden sollten.
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