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Allgemeines
Die Klasse der Hefepilze 
beheimatet eine ganze Reihe von gutartigen, sogar nützlichen Pilzen: den Zuckerhefen (Saccharomyces 
). Bäckerhefe oder Bierhefe (Saccharomyces cerevisiae) ist der geläufigste Vertreter. Einige pathogene Arten gehören zur Gattung Candida 
. Candida albicans kann bei gesunden Menschen und Tieren auf den Schleimhäuten und im Darm als Saprophyt 
(Fäulnisfresser und Mineralisierer) nachgewiesen werden. Eine übermäßige Vermehrung im Darm, Genitaltrakt oder Organismus 
, z. B. Harnblase, lässt die Klassifizierung als fakultativ pathogen 
zu.
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Erreger
Pilze 
der Gattung Candida sind morphologisch kleine, rundlich-ovale 
Strukturen von 4-10 µm im Durchmesser. Da es sich bei den Hefepilzen um Sprosspilze handelt, kann die Vervielfältigung durch einfache Zellteilung, z. B. Sprossung oder Knospung, als Form der ungeschlechtlichen Vermehrung erfolgen. Typisch ist für Candida die Bildung von Pseudomyzelen, das sind schlauchartige Fortsätze, die dem Wurzelwerk der echten Pilze ähneln. Im Gewebe 
können die Pilze der Gattung Candida auch richtige Hyphen 
ausbilden. Dies ist ein Hinweis dafür, dass der Pilz von seiner saphrophytären Form zu einem invasiv pathogenen Erreger gewechselt hat. Unter bestimmten Bedingungen kann Candida albicans einen sexuellen Fortpflanzungsweg einschlagen. Dies ermöglicht ihm, seine Eigenschaften an bestimmte Bedingungen anzupassen. Als Resistenzform kann Candida albicans auch Chlamydosporen 
bilden, die eine dicke Schale besitzen und den Pilz vor einer Reihe an Umwelteinflüssen schützen. So kann der Erreger erfolgreich sein Überleben sichern.
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Krankheitsbilder
Candida-Mykose, Kandidiasis, Candidose, Soor, Monoliasis -
Krankheitsbilder durch Sprosspilze sind meist opportunistisch und verlaufen akut 
. Die Infektion 
mit Candida ist selten und wird meist im Bereich der Haut und Schleimhäute angetroffen. Ein Ausschwärmen der Pilze in den Organismus des Tieres ist äußerst selten und nur bei Tieren mit einer Abwehrschwäche zu erwarten. Eine Besiedlung der Schleimhäute mit Candida ist vor allem nach langwierigen Behandlungen mit Antibiotika 
möglich. Vom Rachenraum aus können die Speiseröhre und der Magen befallen werden.
Da dieser Sprosspilz als normaler saprophytärer Parasit 
im Darm der Tiere vorhanden ist, können bei starker Vermehrung der Candida Darmerkrankungen mit Durchfall und Blähungen entstehen. Durch Belecken der Afterregion können Pilze in den Urogenitaltrakt verbracht werden und zur Besiedelung mit Candida führen.
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Diagnose

Der Sprosspilz kann sowohl durch den kulturellen Nachweis im Labor als auch durch mikroskopische Untersuchungen, z. B. von Urin, nachgewiesen werden. Der Nachweis Candida albicans kann nur durch die Kultur und chemische Verfahren erfolgen. In Geweben ist der Nachweis nur durch einen erfahrenen Pathologen möglich. Tiere, die über einen längeren Zeitraum mit Antibiotika behandelt wurden und anschließend chronischen Durchfall mit starker Gasbildung zeigen, können unter Umständen an einer Candidose erkrankt sein.
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Therapie
In vielen Fällen ist die örtliche Behandlung 
, mit z. B. Nystatinpräparaten, angezeigt. Bei systemischen Erkrankungen muss die Grunderkrankung gefunden und mitbehandelt werden. Hier kommen systemische Antimykotika 
zum Einsatz. Die Behandlung muss immer nach Vorschrift und unter Überwachung durch den Tierarzt 
erfolgen.
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