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Allgemeines
Schimmelpilze 
sind allgegenwärtig in unserer Umgebung und haben ihren hauptsächlichen Lebensraum im Erdboden. Da sie zum Teil nur geringe Nahrungsansprüche haben, können sie eine Reihe an Lebensräumen bevölkern. So befinden sich Penicillium, Mucor und Aspergillus 
in Getreide von minderwertiger Qualität, in Heu, aber auch in muffiger Kleidung und feuchten Hauswänden. Schimmelpilze der Gruppe Alternaria befinden sich dagegen in Getreide von hochwertiger Qualität. Sie entlassen ihre Sporen 
mit der Luft in den freien Raum, so können sie neue Lebensräume erschließen. Dies kann auch gesundheitsschädliche Folgen für Mensch und Tier haben. Durch die Besiedelung von Lebens- und Futtermitteln können durch Pilzgifte Gesundheitsschäden ausgelöst und das Krebsrisiko erhöht werden. Vor allem ist das Risiko einer Allergie 
oder einer asthmatischen Erkrankung 
auch bei Tieren erhöht, Tendenz steigend.
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Erreger



Aufgrund der vielfältigen Schimmelpilz 
-Arten wird hier nur auf die vier wichtigsten Gattungen der rund 25 eingegangen.
Pilze 
der Gattung Penicillium (Pinselschimmel) sind wohl die bekanntesten Vertreter, die über 24 Arten verfügen. Zu Weltruhm gelangte Penicillium notatum, das durch den englischen Arzt und Wissenschaftler Alexander Flemming auf eine Kultur von Staphylokokken 
gelangt ist. Die wachstumshemmenden Eigenschaften des Schimmelpilzes führten zur Entdeckung des Penicillins. Auch Edelschimmel-Arten wie Penicillium roqueforti und Penicillium camemberti, die zur Herstellung des berühmten Roquefort- und Camenbert-Käses genutzt werden, sollen hier gewürdigt werden, denn nicht alle Schimmelpilze sind gesundheitsgefährdend. Über eine erstaunliche Eigenschaft verfügt Penicillium griseofulvum, der unter anderen ein Mykotoxin bildet, das in der Lage ist, das Wachstum von Dermatophyten 
zu hemmen. Diese Substanz wird als Griseofulvin bezeichnet und in der Medizin zur Bekämpfung von Hautpilzerkrankungen eingesetzt.
Pilze der Gattung Mucor (Köpfchenschimmel) verfügen nur über vier Arten. Sie produzieren keine Giftstoffe, verderben aber Lebens- und Futtermittel und sind an Fäulnisprozessen beteiligt.
Pilze der Gattung Aspergillus verfügen über 19 Arten. Sie wachsen auf Baumwollstoffen, Hanf, Kakao, in Polstermöbeln und Schaumstoffen und auf Lebensmitteln, z. B. Früchten, Gemüse, Brot, Nüssen sowie auf Heu und Vogelkot. Sie produzieren sehr giftige Mykotoxine; Beispiele sind Aflatoxin, Fumagillin und Gliotoxin. Da wir diese Pilzart für sehr wichtig halten, haben wir ihr einen eigenen Abschnitt gewidmet.
Siehe Aspergillosen
Pilze der Gattung Alternaria verfügen nur über drei Arten. Sie kommen vor allem im Erdboden und auf Laub vor. Durch Obst und Gemüse gelangen sie ins Haus und können dann auf Textilien, Tapeten und Farbanstrichen neue Lebensräume bevölkern. Sie führen beim Menschen in den Monaten Mai bis September, in denen sie besonders viele Sporen hervorbringen, zu Heuschnupfen. Sie produzieren Mykotoxine, wie z. B. Tenuazonsäure, Altenuen und Alternariol.
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Krankheitsbilder
Das hauptsächliche Krankheitsbild, das durch Schimmelpilze verursacht wird, sind Atopien. Nach einem Zeitraum der Sensibilisierung kann es bei empfindlichen Menschen und Tieren zu allergischen Reaktionen kommen, die zunächst mit Niesen und wässerigen Nasenausfluss einhergehen können, später kann sich die Krankheit zu einem chronisch 
asthmatischen Leiden entwickeln. Tiere, die im Heu sitzen, z.B. Meerschweinchen, Kaninchen etc. können eine Vielzahl an Schimmelpilzsporen beherbergen. Bei empfindlichen Menschen können sich heuschnupfenartige Symptome 
einstellen. Immungeschwächte Tiere können in seltenen Fällen durch das Eindringen der Schimmelpilzsporen von Aspergillus, Penicillium und Mucor an systemische Mykosen erkranken. Im Gewebe 
verhält sich Penicillum sehr reduziert und entwickelt in den Organen feingliedrige Mycele mit Querwänden. Kommt jedoch Luft mit ins Spiel, z.B. beim Durchbruch in die Lunge, entwickeln sich die pinselartig angeordneten Konidiophoren mit ihren Konidien 
. Die durch den Stoffwechsel 
des Pilzes gebildeten Mykotoxine können dann das Abwehrsystem weiter schwächen und zu Organversagen, beispielsweise der Leber, führen, was den Tod des Tieres nach sich zieht. Wird das Zentrale Nervensystem befallen, können schwere Störungen in den Bewegungsabläufen oder aggressives Verhalten folgen. Mukor befällt den Nasen- und Gesichtsbereich bei abwehrgeschwächten Tieren. Durch schnelles Wachstum breitet sich der Pilz aus und wächst in die Blutgefäße ein, wodurch die Nährstoffzufuhr zu den Zellen abgeschnitten wird, was zur Gewebezerstörung führt.
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Diagnose
Allergische Reaktionen können durch einen Allergietest nachgewiesen werden. Hierzu stehen verschiedene Schimmelmischungen und Einzelpräparate zur Verfügung.
Eine systemische Mykose durch Schimmelpilze ist schwierig nachzuweisen. Es müssen Gewebeproben entnommen werden, die dann von einem erfahrenen Histopathologen ausgewertet werden. Des Weiteren müssen Kulturen von Gewebeproben in einem mykologischen Labor angesetzt werden, um den Schimmelpilz zu identifizieren.
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Therapie
Die Behandlung 
ist schwierig und langwierig. Da Pilze zu den Eukaryoten (Lebewesen die über einen echten Zellkern und einen Zellmembrane verfügen) zählen und die Zellen der Säugetiere und Vögel auch, haben Pilzmedikamente (Antimykotika 
) einen stärkeren toxischen Einfluss auf die Organe von erkrankten Tieren als Antibiotika 
und müssen sehr viel exakter dosiert werden. Wirksame Medikamente 
sind Amphotericin-B, Caspofungin, Fluconazol und Voriconazol. Die Behandlung muss über viele Monate erfolgen.
Systemische Mykosen (Ausbreitung des Pilzes im gesamten Organismus 
) sind fast immer hoffnungslos und führen ausschließlich zum Tod des Individuums.
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