Myxomatose (Kaninchenpest)
Einleitung |
Einleitung
Seit 1952 breitet sich diese Viruserkrankung von Frankreich her über Europa aus. Ein besonders hoher Infektionsdruck herrscht vor allem in Gebieten mit hohem Wildkaninchenbestand, wo auch die Verluste durch erkrankte Tiere besonders hoch ausfallen. Die
Die
Erreger
Beim Erreger der Myxomatose handelt es sich um ein Pockenvirus, das zur Familie der Kaninchenpocken gehört. Das Leporipoxvirus myxomatosis ist wirtsspezifisch, was bedeutet, dass es nur Kaninchen infizieren kann. Unter dem Elektronenmikroskop wirkt dieses
Die Anatomie des Virus kann in einer vereinfachten Grafik (links) betrachtet werden. Der Innenkörper (core) verfügt über eine bikonkave Form und wird von einer
Übertragung
Wenn die Temperaturen wieder etwas freundlicher werden und der Sommer naht, kommen viele Kaninchenbesitzer auf die Idee, ihren Schützlingen etwas Gutes zu tun und sie ungeschützt ins Freie zu setzen. An sich ist dieses Unterfangen eine gute Sache, da die kleinen Kerle das frische Gras und die freundlichen Sonnenstrahlen richtig genießen. Dort lauern aber im Gras die Stechmücke und der Kaninchenfloh, die das Virus von Wildkaninchen übertragen können.
Von Ende April bis Anfang Juni treten vereinzelt Krankheitsfälle auf. Diese erreichen ihren Gipfel in den Monaten Juli und August und flauen dann zum Winter hin ab (siehe Diagramm). Es können schlimme Seuchenzüge entstehen, die 40 - 99 % der Wildkaninchen befallen. Davon überleben etwa 40 % die Infektion und gehen in eine
Krankheit
Die Krankheitssymptome beginnen nach 3 - 5 Tagen (Inkubationszeit) nach denen das Virus sich eingenistet hat.
Akute 

agressive Form:


Die Augenlider entzünden sich und werden gerötet, sie schwellen an und fangen an zu tränen. Später wird dann Eiter abgesondert, so dass sie verkleben und das Tier erblindet. Die Nase, Mund, Ohren und Genitalien schwellen an. In der Endphase verweigern die Tiere die Futter- und Wasseraufnahme. Vor allem auf den Ohren sind deutlich knotige Veränderungen der Haut und Unterhaut zu sehen. Die agressive Form der Myxomatose führt bei etwa 80 - 90 % der erkrankten Kaninchen zum Tode.
Mildere chronische Form:
Die schweren Entzündungen und Schwellungen bleiben aus, statt dessen bilden sich pockenartige Knötchen an Lippen, Ohren, Augenrändern und am Genitalbereich. Diese können Sie links auf der Abbildung erkennen. Sollten Sie dennoch Schwierigkeiten haben, bewegen Sie bitte den Mauszeiger auf die Abbildung. Durch orange Pfeile werden die pockenartigen Veränderungen angezeigt. Achten Sie bitte auf die geschwollene Nase, welche durch den hellblauen Pfeil angezeigt wird.
Diagnose
Die Diagnose kann nur der
Therapie
Obwohl bei der milderen Form in vielen Fällen eine Selbstheilung auftreten kann, handelt es sich um eine tödliche und ansteckende Erkrankung. Es kann vom Haustierarzt eine symtomatische
Auf jeden Fall ist von einer Behandlung der an Myxomatose erkrankten Tiere aus seuchenhygienischer Sicht abzuraten!
Prophylaxe 

/ Vorbeugung


Eine Vorbeugung kann durch regelmäßige Entwurmung unterstützt werden. Fliegengitter verhindern das Eindringen von Stechmücken und durch kurzes Einfrieren (24 Std. bei -18°C) des Grünfutters kann das Einschleppen von Stechinsekten vermieden werden.
Die wichtigste vorbeugende Maßnahme ist jedoch die Impfung gesunder Tiere, vor allem in gefährdeten Gebieten. Aber auch in Städten und Dörfern mit Grünanlagen tummeln sich freilebende wilde Kaninchen, die dem Myxomatoseerreger als potentielles
In einigen Fällen kann durch eine Impfung eine leichte Erkrankung mit Knötchen auftreten, die nach dem Abheilen Narben hinterlassen können. Die Impfung ist trotz alledem der beste Schutz, um sein Kaninchen vor dieser tödlichen Krankheit zu schützen.