Tollwut - Rabies - Lyssa
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Allgemeines
Die
Das
Alle wildlebenden Tiere, die ihre Scheu vor dem Menschen verloren haben, gelten als tollwutverdächtig und sollten weder angefasst noch aufgenommen werden!
Erreger
Links im Bild das Modell eines Rhabdovirus (Tollwuterreger), beachten Sie die typische Geschossform. Die äußere Hülle besteht aus kleinsten Eiweißteilchen mit kleinen "Häarchen", die dem Virus behilflich sind, in eine Nervenzelle einzudringen. Der Kern besteht aus einem
Durch Kontakt mit dem Speichel eines infizierten Tieres, durch einen Biss oder einer Hautwunde, gelangt das Virus in den Körper des Tieres oder eines Menschen. Das Virus dringt in einen Nervenstrang ein und wandert über diesen in das
Reservoir
Als Virusreservoir galt in Europa und Kanada der Hund als wichtigster Vertreter, aber im Laufe der Zeit hat sich das Virus an den Fuchs angepasst. Als wichtigste Vertreter in den USA gelten das Stinktier und der Waschbär, in Mittel- und Lateinamerika blutleckende Fledermäuse, in Mittel- und Südafrika die gelbe Manguste und in Asien der Hund.
Pflanzenfresser, wie Kühe, Kaninchen oder
Erkrankung
Die Inkubationszeit (Zeitraum zwischen
Erkrankung beim Menschen
An der Bissstelle kommt es zunächt einmal zu den üblichen Anzeichen einer
Erkrankung beim Tier
Die Tollwut ist auch für den Fachmann schwer erkennbar und daher von anderen
1. Rasende Form:
Ist die bekannteste Form der Tollwut, bei der die Tiere sehr aggressiv sind und leicht Personen verletzen können. Besonders gefährlich sind Katzen, die zum Beispiel beim Spielen von einen Kind gereizt werden, und in der Folge einen Anfall der "rasenden Form" der Tollwut bekommen und sich wehren. Durch einen Hautkratzer im Gesicht kann das Kind dann mit dem Tollwutvirus infiziert werden (Katzen schlagen ins Gesicht, das bedeutet einen kurzen Weg für das Virus bis zum Gehirn).
2. Paralytische Form:
Bei dieser Form der Tollwut erscheinen Tiere oft hilflos, da Lähmungen aufgetreten sind; eine Person kann so ein Tier aufsammeln, um Hilfe zu leisten, wird dann aber von dem Tier verletzt und so mit dem Tollwutvirus angesteckt.

Diagnose 

:


Virusnachweis im Gehirn verdächtiger Tiere oder im Speichel infizierter Personen mittels Immunfluoreszenzverfahren oder Nachweis von Negri-Körperchen im Ammonshorn (Gehirn) bei infizierten Tieren, siehe Abbildung links.
Wenn ein Tollwutverdacht bei einem Tier ausgesprochen wird, kann die Tötung eines verdächtigen und ungeimpften Tieres angeordnet werden, da der eindeutige Nachweis nur im Gehirn anhand der Negri-Körperchen oder durch den direkten Virusnachweis erbracht werden kann.
Um so eine Situation zu vermeiden, impfen Sie Ihr Tier regelmäßig!
Verbreitung
Die Verbreitung des Virus ist weltweit. Nur wenige Länder, bei denen eine natürliche geographische Barriere existiert (Insel, hohe Bergketten oder strikte Einfuhrbeschränkungen), können das Virus in seiner Ausbreitung behindern. Als tollwutfrei gelten Australien, Chile, Großbritannien, Irland, Japan, Neuguinea, Neuseeland, Norwegen, Schweden und Taiwan. Um in Europa eine Ausbreitung der Tollwut zu verhindern, werden Füchse mit einem Spezialimpfstoff, der in Fleischködern ausgelegt wird, vorbeugend behandelt, verdächtige Tiere werden vom Forstpersonal geschossen und der amtstierärztlichen Untersuchung zum Virusnachweis zugeführt. Tollwutfälle oder Fälle mit berechtigtem Verdacht müssen der Behörde gemeldet werden. Diese wacht über die Ausbreitung des Virus und leitet, wenn notwendig, die entsprechenden Schritte ein. Es wird zwischen der silvatischen Form bei wildlebenden Tieren und der urbanen Form in Städten, die besonders gefährlich ist, unterschieden. Bei der urbanen Form, die vor allen noch in Asien und Südamerika existiert, werden Menschen mit dem Tollwutvirus durch Hundebisse infiziert. Im Jahre 1985 verstarben weltweit 56 Menschen pro Tag an der Tollwut, im Jahr 2000 waren es nur noch 14 Menschen. Der Grund für diesen Erfolg sind intensive Impf- und Vorsorgekampagnen, die weltweit durchgeführt wurden.
Tollwutfälle in Europa - Karte 2006
Tollwutfälle in Europa - aktuelle Daten
Prophylaxe 



Die
Im Jahre 1879 veröffentlichte Prof. Bertier an der tiermedizinischen Fakultät in Lyon, Frankreich, einen Impfstoff gegen die Tollwut. Am 6. Juli 1885 setzte der französische Bakteriologe Pasteur diesen Impfstoff erstmals mit Erfolg beim Menschen ein und rettete damit dem kleinen Jungen Joseph Meißner das Leben.
Schutzimpfung beim Menschen: Die Impfung erfolgt am Tag 0, 7 und 28, eine vierte Impfung findet nach 12 Monaten statt, danach besteht Schutz für drei bis fünf Jahre. Die Schutzrate beträgt 100 %. Die Impfung ist gut verträglich, denn die Zeiten der sehr schmerzhaften Injektionen in die Bauchdecke, die zusätzlich auch schlecht verträglich waren, sind in Europa Gott sei Dank Vergangenheit. Die Schutzimpfung wird auch für Personen empfohlen, die viel reisen.
Therapeutische Impfung: Da das Virus verhältnismäßig langsam zum Gehirn wandert, wo es sich vermehrt, kann eine Schutzimpfung auch nach einer Infektion erfolgen. Durch die gute Verträglichkeit der modernen Impfstoffe können sogar Frauen während der Schwangerschaft geschützt werden.
Schutzimpfung beim Tier: Es können alle Säugetiere geimpft werden. Vor allem Hunde müssen geimpft werden, aber auch Katzen und Weidetiere, wie Pferde und Kühe, sind nicht zu vergessen; auch Kleinsäuger, wie beispielsweise Kaninchen, die draußen gehalten werden oder zur Futteraufnahme auf dem Grundstück herumhoppeln. Die Schutzimpfung unserer Tiere ist jährlich aufzufrischen, sie kann von jedem niedergelassenen Tierarzt durchgeführt werden. Bei Reisen mit Tieren in tollwutfreie Länder gelten besondere Vorschriften, bitte informieren Sie sich rechtzeitig vor Reisebeginn. Sie können auch unseren Reiseratgeber (Ratgeber-Urlaub) verwenden.
Die Wiederholung/Auffrischung der Tollwut-Schutzimpfung in Deutschland bedarf einer jährlichen Wiederholung. In der Schweiz beträgt das Intervall zwischen zwei Tollwut-Schutzimpfungen beim Hund drei Jahre und bei der Katze zwei Jahre.