Fuchsbandwurm
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Als Echinokokkose wird eine Infektion des Dünndarmes von Fleischfressern (Hund, Katze, Frettchen, Wolf, Schakal etc.) mit ausgewachsenen und heranwachsenden Bandwürmern der Gattung Echinococcus sowie der Befall von Organen bei Säugetieren und Menschen mit dessen Finnen (Larven) bezeichnet. Es wird zwischen verschiedenen Echinokokken unterschieden: E. granulosus, E. mutilocularis, E. patagonigus, E. oligarthrus, E. shiquicus, E. ortleppi, E. equinus und E. vogeli (
Morphologie des Erregers
Dieser sehr kleine Bandwurm der Familie der Taeniidae verfügt nur über eine Länge von etwa 2 - Millimetern. Er besteht meist aus drei Gliedern. Am Kopfbereich befindet sich der Skolex mit den vier Saugnäpfen, über dem eine dornenkranzähnliche Krone sitzt, das Rostellum, mit dessen hakenförmigen Strukturen sich der Wurm fest in der Darmschleimhaut verankert. Das Mittelstück ist ein sich entwickelndes Endstück. Das Endstück ist eine trächtige Gebärmutter, randvoll mit Eiern, die auf ihre Entlassung in die freie Umgebung warten, damit sie von einem Zwischenwirt aufgenommen werden kann.
Entwicklungs-Zyklus 



1: Der ausgewachsene Bandwurm ist extrem klein (zwischen 2 und 7 mm, in seltenen Fällen maximal 11 mm). Mit dem Hakenkranz und den Saugnäpfen ist er tief in der Darmwand verankert, wobei er ständig Nährstoffe aufnimmt, um eine möglichst effiziente Eiproduktion zu gewährleisten.
2: Das reife Endstück (Proglotid), prall gefüllt mit reifen Eiern, wird abgetrennt und schiebt sich durch eigenständige Bewegungen aus dem After.
3: Das Proglotid verursacht im Afterbereich eine Reizung, so dass der Wirt durch Lecken das Bandwurmglied entweder verschluckt und damit auch die Eier aufnimmt, oder im Fell und in seiner Umgebung verteilt.
4: Die in der Umgebung verteilten Eier fallen auf die Blätter von Grünpflanzen und Gräser, wo sie von dem Sekundärwirt mit dem Pflanzenmaterial verschluckt werden.
5: Im Zwischenwirt angekommen, setzt das Ei die Onkospären (Larven) frei, die sich durch die Darmwand bohren, um sich dann z. B. in der Leber oder Lunge als mikroskopisch kleine Wasserbläschen (Hydatiden) anzusiedeln. Diese wachsen dann zu schwammartigen Gebilden tumorartig heran.
6: Nach 5 - 6 Monaten sind die Finnen (Brutkapseln), die jede über eine Vielzahl von Protoscolizen verfügen, infektiös. Durch Verfütterung von rohen Schlachtabfällen werden Jagd- und Haushunde infiziert.
7: Im Darm des Wirtes reift aus einem Protoskolex (1. Larvenstadium) ein Echinococcus-
8: Nachdem sich Echinococcus multilocularis in der Dünndarmschleimhaut eingenistet hat, bildet er nach einigen Wochen gravide (trächtige) Proglotiden aus. Durch die Absonderung der Eier kann er den Zyklus abschließen.
9: Der Mensch ist eher als Fehlwirt zu betrachten, kann aber, wie auch die Fleischfresser, nach Verschlucken des Eis und der Freisetzung der Onkospäre in seinem Körper Finnen von bis zu 20 cm Durchmesser entwickeln. Besonders bei sehr engem Kontakt mit Hunden während eines Auslandaufenthaltes ist die Infektion leicht möglich.
Infektion
Die Infektion der Endwirte (z. B. Hund, Katze) erfolgt durch die Aufnahme der Protoscolices aus den Metazestoden (Brutkapseln) aus Schlachtabfällen und/oder Beutetieren. Die "alveolären-Hydatiden" (hydatis: Wasserblase), auch Finnen genannt, befindet sich meistens in Leber oder Lunge, können aber in seltenen Fällen auch in Milz, Niere und Herz vorkommen. Eine Ansiedelung in der Muskulatur oder im
Eine Infektion beim Menschen, vor allem in Deutschland, kann besonders nach dem Import von Hunden aus dem Mittelmeerraum oder Osteuropa beobachtet werden, wenn keine strenge, wiederholte und adäquate Entwurmung des neuen Hausbewohners erfolgte. Bei engem Kontakt, wenn der Tierhalter z. B. Bett und Tisch mit dem neuen Familienmitglied teilt oder aber das Tier abgeküsst wird, kann ein Mensch ein Ei dieses Bandwurms verschlucken. In vielen Fällen kann sich dann eine Finne in der Leber, der Lunge oder einem anderen Organ ausbilden. Diese sog. Hydatiden (Wasserbläschen) können mit Hunderten Miniembryonen des Wurms gefüllt sein. Eine einfache Entwurmung ist dann nicht mehr möglich, sondern die chirurgische Entfernung ist angezeigt, die sich als nicht komplikationslos erweisen kann.
Diagnose
Beim Hauptwirt kann die Diagnose gestellt werden, indem ein Proglotid im Afterbereich sichergestellt (siehe Dipilidium) und mikroskopisch untersucht wird. Im Kot können zwar Bandwurmeier nachgewiesen werden, sie sind jedoch nicht von denen der Taenien zu unterscheiden, die
Therapie
Zur Behandlung des Hauptwirtes, z. B. Hund und Katze, ist Praziquantel als Mittel der ersten Wahl anzusehen. Es wird gut vertragen und ist wirksam gegen den Bandwurm. Die Eier bleiben trotz Behandlung infektiös. Es sollten Wiederholungsentwurmungen in 3-wöchigen Abständen durchgeführt werden, zumal eine Reinfektion durch Wurm-Eier möglich ist. Die Behandlung ist vom
Profilaxe - Vorbeugung
In Ländern mit einem hohen Aufkommen an Echinokokkose (Spanien, Zypern, Uruguay, Argentinien etc.) werden regelmäßige Entwurmungs-Kampangen zur Eindämmung der
Die Krankheit wird dadurch verhindert, dass durch die beschriebenen Maßnahmen die Lebensfähigkeit der Kopfanlagen (Protoscolices) verhindert wird.
Eine regelmäßige Entwurmung gegen Bandwürmer im Abstand von 6 Wochen bietet einen guten Schutz in gefährdeten Landkreisen.
Schafe und
Gelegentlich werden auch beim Heimtier Bandwurmfinnen gefunden, diese werden aber nur rein zufällig diagnostiziert, da sie sich eher verirrt haben.