Ernährung bei Harnsteinen des Hundes
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Allgemein
Harnsteine kommen hauptsächlich in der Harnblase des Hundes (aber auch bei der Katze - siehe
Faktoren
Harnwegsinfektionen:
Durch bakterielles Wachtum kann der pH-Wert des Urins ansteigen und alkalischer werden. Dies kann die Bildung von Struvitsteinen fördern.
Fütterung:
Ein hoher Mineralstoffgehalt in der Diät kann die Bildung von Kristallen und damit die Steinbildung begünstigen. Vor allem hohe Gehalte an Calcium, Phosphor und Magnesium erhöhen das Steinrisiko erheblich.
Geringe Wasseraufnahme:
Viele Tiere nehmen, vielen Menschen ähnlich, zu wenig Wasser auf. Die Nieren müssen dann mehr Wasser aus dem Harn zurückgewinnen und der Urin wird sehr konzentriert. In diesem konzentrierten Harn ist der Salzgehalt sehr hoch, so dass eine hypertone Lösung (übersättigte Lösung) entsteht, aus der Salze ausfallen, da sie nicht länger in Lösung gehalten werden können. Es bilden sich Kristalle und anschließend Steine.
Rasse:
Bei einigen Rassen kann das vermehrte Auftreten von Harnsteinen statistisch belegt werden. Hierzu zählen Dalmatiner, Schlittenhunde (Huskies), Yorkshire Terrier, Zwergschnauzer, Boston Terrier, Mops und Bulldoggen.
Geschlecht:
Struvitsteine treten vorzugsweise in der Blase bei Hündinnen auf. Beim Rüden hingegen sind die meisten anderen Steintypen zu finden.
Symptome, die auf eine Harnwegserkrankung hinweisen können:
- Drängen beim Harnabsatz
- erschwerter und langsamer Harnabsatz
- Schmerzäußerungen beim Urinabsatz
- häufiger Versuch, Harn abzusetzen
- Schmerzen im Bauchbereich
- Inkontinenz
- Hämaturie (Blut im Harn)
Vorsicht:
Die angeführten Symptome passen zu einer Reihe von Erkrankungen. Die Diagnose kann nur Ihr Tierarzt stellen! Wünschen Sie eine detaillierte Info zum Krankheitsbild, besuchen Sie bitte unseren medizinischen Abschnitt, wenn Sie über ausreichende Standfestigkeit verfügen!
Diagnose
Die Symptome eines Blasensteinleidens sind oft schwer von anderen Erkrankungen zu unterscheiden. Ihr Tierarzt wird sicherlich eine gründliche allgemeine Untersuchung Ihres Tieres durchführen. Auch wenn größere Steine in der Blase ertastet werden können, wird Ihr Tierarzt sicherlich nicht auf weiterführende Untersuchungen verzichten wollen. Hierzu zählen:
Harnuntersuchung:
Die Urinuntersuchung kann eine eventuell vorhandene bakterielle
Röntgenuntersuchung:
Sie ist im Allgemeinen schnell durchgeführt, mit wenig Stress für das Tier, kann jedoch nicht jeden Stein darstellen, da einige Harnsteine einen zu geringen Schatten im Strahlengang hinterlassen.
Ultraschalluntersuchung 

:


Diese Untersuchungsmethode erlaubt es dem Untersucher, nahezu jeden Stein aufzufinden. Einige Tiere müssen jedoch für die Untersuchung im Blasenbereich geschoren werden und während der Untersuchung ausdauernd stillhalten. Vorteilig ist, dass keine Strahlenbelastung vor allem für den Untersucher anfällt.
Steinanalyse:
Die genaue Untersuchung eines Steines, der chirurgisch entfernt oder während des Harnabsatzes ausgeschieden wurde, kann von einigen spezialisierten Laboratorien durchgeführt werden. Voraussetzung für die Untersuchung ist, dass die gewonnene Menge an Urolithen (Harnsteinen) ausreicht. Der Laborbefund gibt Auskunft über die genaue Mineralstoffzusammensetzung des Steins. Dies ist hilfreich für die Zusammenstellung von speziellen Futterrationen zur
An dieser Stelle: zwei typische Blasensteine beim Hund
Futter-Rezeptur
Von eigenen Rezepturen ist bei der Behandlung von Blasensteinerkrankungen abzuraten, da die Fertigprodukte zahlreich am Markt zur Verfügung stehen und von sehr guter Qualität sind.
1. Bei Struvitsteinen sollte die Diät reich an Kochsalz sein und arm an Eiweiß, Phosphor und Magnesium. Die Diät sollte Stoffe enthalten, die den Harn ansäuern.
2. Bei Ammoniumuratsteinen sollte die Diät stark eiweißreduziert sein, einen sehr geringen Anteil an Nukleinsäuren (Vorläufer von Harnstoffen) und Phosphor enthalten. Zusätzlich muss bei einem Harn-pH-Wert < 7 ein Futterzusatz von 1 g Natriumbicarbonat pro 5 kg Körpergewicht dreimal täglich erfolgen. Zum Auflösen der Steine wird dreimal pro Tag Allopurinol bis zum Auflösen der Steine zur Diät hinzugeführt.
Bitte besprechen Sie das genaue Vorgehen mit Ihrem Tierarzt.
3. Bei Kalziumoxalat-, Zystin- und Silikatsteinen muss auf jeden Fall eine chirurgische Entfernung vorausgegangen sein. Die anschließende Diät sollte über einen eingeschränkten Gehalt an Eiweiß, Phosphor, Kalzium, Natrium, Magnesium, Oxalat und Silikat verfügen.
Bei Steinleiden ist auf die Zufütterung von Mineralstoff-/Vitaminpräparaten zu verzichten!
Fertigfutter
Verschiedene Hersteller bieten Diätfertigfutter an. Bei diesen handelt es sich um sehr hochwertige Futtermittel, die durch ihre sorgsam ausgewählten Inhaltsstoffe oder durch besonders aufbereitete Inhaltsstoffe auffallen.
Hierbei handelt es sich um Verschreibungsdiäten, die nur beim Tierarzt erhältlich sind!
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