Frettchen
Herkunft | Rassen im Überblick | Haltung | Pflege | Futter | Fortpflanzung | Lebenserwartung | Impfung | Häufige
Herkunft
Frettchen (Mustela putorius furo) gehören ursprünglich zur Gruppe der Marder, die in freier Wildbahn Raubtiere sind. Das Frettchen gehört der Familie der Stinkmarder an und stammt vermutlich vom europäischen Waldiltis ab, wobei andere Iltisarten nicht gänzlich ausgeschlossen werden können. Schon vor Christi
Das Halten von Madern sollte zoologischen Gärten vorbehalten bleiben!
Rassen im Überblick
Bei Frettchen gibt es eigentlich keine Rassen, sondern nur unterschiedliche Farbschläge und Fellzeichnungen:
- Harlekin-Frettchen (weiße Pfoten, weiße Innenschenkelflecken, weißer Latz am Hals, Fellfarbe unterschiedlich)
- Iltis-Frettchen (helle Unterwolle, dunkelbraunes bis schwarzes Deckhaar)
- Siam-Frettchen (helle Unterwolle, rötlichbraunes Deckhaar)
- Panda-Iltis (weiße Unterwolle, silberfarbenes Deckhaar)
- Steppen-Iltis (weiße Unterwolle, graubraunes Deckhaar)
- Blacksolid (graue Unterwolle, schwarzes Deckhaar, keine Maske)
- Black self (dunkle Unterwolle, weißes Deckhaar)
- Silver (helle Unterwolle, silbriges Deckhaar)
Albino (vollständig weiß mit roten Augen, ohne Pigmentierung)
Die ersten gezüchteten Tiere waren Albinos mit weißem Fell und roten Augen. Durch Kreuzungen zwischen Iltis und Frettchen ist das Iltisfrettchen entstanden, das eine besonders hübsche Zeichnung hat. Die Maske im Gesicht entsteht bei allen erwachsenen Tieren, außer bei Albinos. Das Oberfell ist im Allgemeinen braun bis schwarz, die Unterseite weiß bis beige. Auch einen beigen und grauen Farbschlag kann man finden. So lassen sich Frettchen in sechs Farbschläge einstufen, wobei das Albino-Frettchen nicht wirklich als Farbe miteingestuft werden kann.
Haltung
Die Tiere sind sehr umgänglich und gelehrig, was eine Verbreitung als Heimtier unterstützt. Im Alter von 8 bis 12 Wochen werden die Frettchen vom Züchter abgegeben und können in ihre neue Familie aufgenommen werden. Häufig warten Frettchen auch in verschiedenen Tierschutzvereinen und Tierheimen auf ein neues Zuhause. Da Frettchen Jäger und Raubtiere sind, ist von einer Haltung zusammen mit Nagern abzuraten, da diese leicht zu Beutetieren werden können! Wie bereits erwähnt, gehören Frettchen zur Gruppe der Stinkmarder. Der Geruch ist vor allem bei männlichen unkastrierten Tieren sehr streng. Da eine Entfernung der Stinkdrüsen aufgrund des Tierschutzgesetzes verboten ist, kann der
Der typische Geruch des Frettchens entsteht vor allem durch die über den ganzen Körper verteilten Talgsdrüsen, nicht durch die Stinkdrüsen am After. Das
Im Haus gehaltene Frettchen brauchen verhältnismäßig große Käfige (minimum 6 qm Grundfläche und 1,5 m Höhe pro Paar), noch besser wäre eine freie Haltung in der Wohnung oder in einem Frettchenzimmer. Ein Käfig sollte möglichst nicht aus Holz, sondern aus Kunststoff, Linoleum oder Fliesen bestehen. Eine hygienische Sauberhaltung ist dadurch gewährleistet, was zur Gesunderhaltung der Tiere beiträgt und die Geruchsbelästigung reduziert. Die Einrichtung des Käfigs oder Zimmers sollte über mehrere Ebenen verfügen, die zum Beispiel über Rohre oder Rampen miteinander verbunden sind. Auch an Beschäftigungsmaterial sollte es nicht mangeln. Der Käfig oder das Zimmer sollte pro Tier über mindestens einen Schlafplatz in Form einer geschlossenen Schlafkiste mit Schlupfloch und Decken oder Tüchern zur Polsterung verfügen. Der Schlafplatz muss täglich von Futterresten gesäubert werden. Da Frettchen sehr reinliche Tiere sind, ist eine Gewöhnung an eine Katzentoilette sehr zu empfehlen! Diese muss dann aber täglich gereinigt werden! Futter- und Wasserbehälter sollten einmal pro Tag gereinigt werden. Einstreu auf dem Käfigboden ist nicht unbedingt erforderlich. Der ganze Käfig sollte mindestens zweimal pro Woche gründlich gereinigt werden.
Sind Kleinkinder im Haus, ist Vorsicht mit den Frettchen geboten, da diese kräftig zubeißen können!
Pflege
Die Pflege der Frettchen ist relativ einfach, da diese Tiere sehr reinlich sind. Das Bürsten des Fells ist jedoch wichtig, da es nicht nur Streicheleinheiten für die Seele sind, sondern auch für die Haut eine Massage, die durchblutungsfördernd wirkt und abgestorbene
Frettchen sind von Natur aus sehr neugierige Gesellen. Wenn freier Auslauf in der Wohnung gewährt wird, sollte peinlichtst genau auf herumliegende Gegenstände geachtet werden, z.B. Zigaretten, Chemikalien, Kosmetika, Elektrokabel und andere Dinge, die das Frettchen erreichen kann.
Frettchen sind sehr naturliebende Tiere und können an Freigang an der Leine gewöhnt werden. Spezielle Leinen und Brustgeschirre sind im Fachhandel erhältlich. Das Laufen an der Leine sollte jedoch zunächst in der Wohnung geübt werden, bevor die Erkundung in der freien Natur folgt.
Futter
Frettchen sind Fleischfresser.
Fortpflanzung
Die männlichen Tiere werden als Rüden bezeichnet und die weiblichen als Fähen. Die Geschlechtsreife tritt zwischen dem neunten und dem zwölften Lebensmonat ein. Eine allzujunge Fähe sollte man allerdings nicht decken lassen, weil sie für die Anstrengung einer Mutterschaft nicht stark genug ist. Die Fähe wird in der Regel im Vorfrühling und Frühsommer paarungsbereit und sollte zum Rüden gebracht werden, nicht umgekehrt!
Ist die Befruchtung erfolgreich, dauert die Trächtigkeit bis zur Geburt sechs Wochen. Die Welpen werden nackt, blind und taub geboren. Die Wurfgröße beträgt etwa zwei bis fünf Welpen. Wenn züchterische Ambitionen bestehen sollten, muss unbedingt Fachliteratur und tierärztliche Fachhilfe hinzugezogen werden. Eine Zuchtbenutzung ist maximal auf fünf Jahre begrenzt.
Zur Ranzzeit werden Frettchenrüden oft sehr bissig, unruhig und markieren ihr Territorium, so dass die
Lebenserwartung
6-9 Jahre (Altersrekord in unserem Klientel ist 12 Jahre).
Impfung
In Deutschland besteht seit dem 1. Juli 2004 die Pflicht, Frettchen gegen
Häufige Krankheiten
Alarmzeichen für eine
Häufige Erkrankungen sind:
- Magendarmprobleme, vor allem durch verdorbenes Fleisch verursacht.
- Dauerbrunft oder Hyperöstrogenismus; bei der Fähe kann das zur Gebährmuttervereiterung (
Pyometra ) führen.- Wurm- und Parasitenbefall
- Zahnstein und Zahnfleischentzündungen
- Harnwegserkrankungen
- Herz- und Lungenerkrankungen
- Vitaminmangel von den Vitaminen A, B1, B6, E, Nikotinsäure, Biothin, Panthothensäure, Zink
Eine regelmäßige tierärztliche Vorsorge trägt zur Gesunderhaltung Ihres kleinen Kameradens bei!
Weitere Informationen:
Gespräch mit Frau Beuch-Ahrendt zum Thema „Anschaffung von Frettchen“