Das englische Wort „retrieve“ bedeutet soviel wie „auffinden, herbringen“ oder auf Hunde bezogen „apportieren“, und genau diese Eigenschaft ist es, die dem Retriever seinen Namen gegeben hat, das Auffinden und
Bereits seit vielen Jahren steht der Labrador Retriever, laut der jährlichen Statistik des Verbands für deutsches Hundewesen (VDH), an der vierten Stelle der Beliebtheitsskala für Rassehunde in Deutschland. Er zählt zu den von der FCI (Fédération Cynologique internationale –der Weltorganisation der Kynologie) anerkannten Hunderassen und wird dort unter der FCI-Gruppe 8, Sektion 1, Standard Nr. 122 geführt.
Herkunft:
Stammväter des heutigen Labrador Retriever oder kurz „Labrador“ waren Hunde, die von den Fischern in Neufundland eingesetzt wurden als Helfer beim Fischfang oder um angeschossenes Flugwild aus dem Wasser oder vom Eis zu apportieren. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Hunde aus Neufundland nach England exportiert, die jedoch noch keineswegs alle das Aussehen des heutigen Labradors hatten, sondern noch ziemlich „uneinheitlich“ waren. Erste Zuchtbemühungen begannen. Ende des 19. Jahrhunderts durften dann keine Hunde mehr aus Neufundland nach England exportiert werden, was die englischen Züchter zur Reinzucht der Rasse zwang. Die Hunde fanden bald einen begeisterten Abnehmerkreis und wurden 1903 vom englischen Kennel Club als eigene Rasse anerkannt. 1916 wurde der erste Labrador Club in England gegründet, der genaue Zuchtstandards aufstellte, um die Rasse rein zu halten mit dem Ziel, einen robusten, wasser- und wetterfesten Gebrauchshund zu züchten. Waren anfangs auch noch Flat-coated und Wavy (wellig)-coated Retriever zur Zucht zugelassen, so setzte sich der Stockhaar Retriever immer mehr durch, sodass die Rassen dann getrennt wurden. Es wurden zunächst nur schwarze stockhaarige Hunde zugelassen. Erst nach dem Ersten Weltkrieg begannen einige Züchter, den gelben Labrador rein zu züchten, der seinen schwarzen Bruder bald in der Beliebtheit überholte. Inzwischen ist auch der braune Farbschlag dazugekommen, und die Beliebtheit der Labradore hat weltweit bis zum heutigen Tage zugenommen. In Deutschland wurde die Rasse erstmalig im Jahre 1966 beim VDH registriert.
Beschreibung:
Der Labrador ist ein mittelgroßer, kräftiger Hund.. Die Widerristhöhe eines Rüden wird mit ca. 56 – 57 cm angegeben, die einer Hündin mit ca. 54 – 56 cm. Das Gewicht liegt zwischen 25 – 34 kg. Der Schädel ist breit mit deutlich ausgeprägtem Stop. Die Augen sind mittelgroß und braun oder haselnussfarben, der Kiefer mittellang mit kräftigem Gebiss, die Ohren eng anliegend und ziemlich weit hinten angesetzt. Er soll ein sogenanntes „weiches Maul“ haben, damit er das Wild ohne
Wesen:
Der Labrador ist ein aufgeweckter und gutmütiger Hund ohne Agressivität, der, da ursprünglich als Jagdhund gezüchtet, einen hohen Bewegungsdrang hat. Er ist ein wunderbarer Partner für aktive Menschen, die auch schlechtes Wetter nicht scheuen und ihrem Hund regelmäßig genügend Auslauf und Beschäftigung verschaffen. Er ist verspielt, lebhaft, sehr familienbezogen und kinderlieb und möchte eigentlich immer „gefallen“, was die Engländer auch als „will to please“ bezeichnen und auch ein ausdrückliches Merkmal seiner Zucht ist. Er ist ein begeisterter und exzellenter Schwimmer und apportiert für sein Leben gern, ist als Wach- oder Schutzhund jedoch nicht besonders geeignet, da dies nicht seinem Naturell entspricht. Hundesport und Agility ist für ihn ein Vergnügen. Er eignet sich keinesfalls für Zwingerhaltung, da er ohne Kontakt zu „seiner Familie“ verkümmern würde. Er ist ein idealer Hund auch für Hundeanfänger, die bereit sind, genügend Zeit für ihren tierischen Kameraden aufzubringen.
Verwendung:
Der Labrador wird immer noch als Jagdhund eingesetzt; wo er aufgrund seiner feinen Nase, seinem weichen Maul und seiner ausgezeichneten Schwimmfähigkeit bestens für das Apportieren von Wild geeignet und sehr beliebt ist. Er ist jedoch in der letzten Zeit auch immer mehr zu einem Familienhund geworden.. Aufgrund seines angenehmen Naturells und seiner Intelligenz findet er jedoch inzwischen auch immer mehr Verwendung als Gebrauchshund bei Polizei und Zoll, bei der Drogenfahndung sowie auch als Blinden- oder Behindertenhund, als Rettungshund im Gebirge und bei Erdbeben, alles Aufgaben, die er mit Bravour erfüllt.
Rassespezifische Erkrankungen:
Der Retriever ist zwar eine sehr robuste Hunderasse, aber wie bei allen großen Hunden können auch bei ihm
Die Lebenserwartung dieses liebenswerten Hundes beträgt ca. 10 - 13 Jahre.
Woran sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und Heimtücke der Menschen erholen, wenn die Hunde nicht wären, in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann?
Arthur Schopenhauer, 1788-1860